100 Kinder auf Spurensuche!

100 Kinder auf Spurensuche!

Die Essener Grundschule an der Waldlehne setzt unsere Projektbox „Medikamente und andere Stoffe im Wasser“ ein

„Halt Stopp! Du darfst die Tabletten nicht in die Toilette werfen! Über die Toilette gelangen Tabletten ins Abwasser.“ So beginnt die Einführungsgeschichte aus dem Projektheft der Spurenstoff-Box. Ich sitze im Klassenzimmer der Grundschule und höre aufmerksam zu, wie die Kinder abwechselnd vorlesen. Insgesamt 12 Stationen im Klassenraum erläutern den Weg des Abwassers und warum Medikamente und andere Stoffe im Wasser problematisch sind. Im Rahmen einer Projektwoche experimentieren aktuell 100 Kinder der Grundschule an der Waldlehne im Essener Stadtteil Margarethenhöhe vier Tage lang mit der Box.

Ein Film erläutert den Kindern Hintergründe zu Medikamenten im Abwasser – gespannt sehen die Kinder mit Lehrerin Christina Becker zu. Alle Fotos: Rupert Oberhäuser/EGLV

Die Grundschullehrerin Christina Becker hat jüngst die Fortbildung über Medikamente im Wasserkreislauf an der Uni Duisburg-Essen besucht. Sie koordiniert und betreut den Einsatz der Projektbox. Das gesamte Material wurde übrigens für unser Projekt „Essen macht’s klar“ entwickelt.Bei der Umsetzung der Experimente in der Schule ist die Lehrerin aber nicht alleine: Sie hat Unterstützung von Julia Joost, die Biologie und Chemie auf Lehramt studiert. Begeistert sind beide vom Feuereifer der Schülerinnen und Schüler.

Experimente mit der „Mini-Kläranlage“

Ich bin erstaunt, wie konzentriert die Kinder an den Experimenten arbeiten. Neben einem Puppenhaus, an dem die Kinder die Wege des Abwassers „zuhause“ nachvollziehen können, ist Station fünf das Highlight: Hier soll ein Becherglas mit Wasser gefüllt und anschließend mit einem Löffel Erde vermischt werden. Dieses „Schmutzwasser“ wird dann in die „Mini-Kläranalage“ gekippt. Dort fließt es durch drei Trichter – der erste befüllt mit Kies, der zweite mit Sand und der unterste mit einem Stück feuchter Watte. Die Kinder beobachten genau, was in den einzelnen Trichtern geschieht. Veranschaulicht werden hier die verschiedenen Reinigungsschritte, die das verschmutzte Wasser innerhalb einer Kläranlage durchläuft.

Mini-Kläranlage im Selbstversuch!

Schulleiterin Christel Müller betont, dass so auch das Bewusstsein ihrer Schülerschaft für die unmittelbare Umgebung, auch entlang der Gewässer, gefördert werde. „Essen macht’s klar“ und sein nachhaltiger Bildungsansatz sensibilisieren auf diese Weise die nächste Generation für einen umweltbewussten Umgang mit Wasser.

Tipp für Schulen: Mehr zu der Projektbox und den Fortbildungen hier.

„Essen macht’s klar“ ist ein gemeinsames Projekt von uns mit dem Ruhrverband und der Stadt Essen. Es wird gefördert vom Landesumweltministerium und läuft über zwei Jahre bis Ende 2018. Mehr Infos unter machts-klar.de

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