Ein Blick in die „Kathedrale des Abwassers“!

Ein Blick in die „Kathedrale des Abwassers“!

Fünf von zehn Maschinen für das neue Pumpwerk Bottrop sind schon da.

Blick hinauf im Inneren des Pumpwerks. Foto: Ilias Abawi

Blick hinauf im Inneren des Pumpwerks. Foto: Ilias Abawi

Das komplett unter der Erdoberfläche befindliche Gebäude wirkt wie eine gigantische „Kathedrale des Abwassers“ – und das nicht nur wegen der Akustik: das neue Abwasser-Pumpwerk der Emschergenossenschaft unmittelbar im Bereich von Emscher und B224. Der Rohbau des unterirdischen Gebäudes ist bereits seit dem vergangenen Jahr fertig, nun wurden die ersten fünf der insgesamt zehn Maschinen geliefert. Der künftige Job der Kreiselpumpen: Aus einer Tiefe von 33 Metern heben sie das aus dem östlichen Emschertal ankommende Abwasser in das benachbarte Klärwerk der Emschergenossenschaft. Die Förderleistung ist gewaltig: Pro Sekunde können die Pumpen 8100 Liter (!) fördern!!!

Direkt an der B224 befindet sich die 50 Meter tiefe Baugrube. Foto: Ilias Abawi

Direkt an der B224 befindet sich die 50 Meter tiefe Baugrube. Foto: Ilias Abawi

Tausende Fahrzeuge passieren die B224 im Bereich der Emscher, die Pendler ahnen nicht, welch gewaltige Abwasser-Autobahn die Bundesstraße in mehr als 30 Metern Tiefe kreuzt. Der Abwasserkanal Emscher mündet in dem gerade entstehenden neuen Pumpwerk der Emschergenossenschaft. Der wegen seiner weitestgehend parallelen Lage zur Autobahn 42 auch „Emscherschnellweg unter Tage“ genannte Kanal bringt das Schmutzwasser aus Dortmund, Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herten, Herne, Gelsenkirchen, Bochum und Essen. Der Einlaufbereich ist zu tief, um das Abwasser direkt in die benachbarte Kläranlage einleiten zu können. Also muss es gehoben werden. Diese Funktion erfüllt das neue Pumpwerk, dessen Baustelle eine der größten und tiefsten des Landes ist.

Nicht das einzige Pumpwerk
Es ist nicht das einzige Pumpwerk, das im Rahmen des Baus des Abwasserkanals Emscher entsteht. Bereits in Gelsenkirchen muss das Schmutzwasser das erste Mal auf der Strecke angehoben werden, in Oberhausen entsteht zudem ab demnächst ein drittes Pumpwerk, welches das Abwasser hochfördert und über den letzten, rund drei Kilometer langen Abschnitt des Abwasserkanals Emscher zum Klärwerk Emschermündung  in Dinslaken transportiert. Dort wird das Abwasser gereinigt und wieder der Emscher zugeführt, bevor diese dann in den Rhein mündet.

Kommentare

  • Sandra Kaiser

    Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Dass sind tolle Impressionen von einer Kläranlage! Interessante finde ich die Entwicklung einer vollbiologischen Kläranlage in Oberösterreich.

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