Erfahrungsaustausch mit der Bundeswehr!

Erfahrungsaustausch mit der Bundeswehr!

Landeskommando war zu Besuch bei der Emschergenossenschaft.

Das nordrhein-westfälische Landeskommando der Bundeswehr unter der Führung  von Brigadegeneral Peter Gorgels hat Anlagen der Emschergenossenschaft in Bottrop besichtigt. Ziel des Besuches war es, die gegenseitigen Leistungsfähigkeiten und mögliche Berührungspunkte kennenzulernen – denn: Im Katastrophenfall kann die Bundeswehr auf Anforderung unterstützend Hilfe leisten. Die Emschergenossenschaft beteiligt sich regelmäßig an Krisenstabsübungen, mit denen die Bewältigung von Großschadenereignissen in der Region beispielsweise mit der Feuerwehr, dem THW sowie dem Militär trainiert werden.

Dr. Emanuel Grün, Technik-Vorstand der Emschergenossenschaft, im Gespräch mit Brigadegeneral Peter Gorgels – direkt über der Emscher in Bottrop (Fotos: Rupert Oberhäuser/EG).

„Die Teilnahme an Krisenstabsübungen der Kommunen in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass es wichtig ist, Gefahrensituationen gemeinsam mit allen Beteiligten durchzuspielen, um damit im Vorfeld etwaige Schwachstellen identifizieren zu können und diese dann zu beseitigen“, sagt Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft, der den Gästen aus Düsseldorf die Arbeit des Wasserwirtschaftsverbandes vorstellte.

Der Besuch auf der Emscher-Kläranlage in Bottrop diente vorrangig dem gegenseitigen Kennenlernen. Das Hochwassermanagement ist eine der zentralen Kernaufgaben der Emschergenossenschaft. Im Katastrophenfall kann jedoch Unterstützung bei der Bundeswehr angefordert werden. Das Landeskommando der Bundeswehr stellt dabei in einem Großschadenereignis die Schnittstelle zwischen dem Militär und den Krisenstäben in den Kommunen dar. Zuletzt unterstützte die Bundeswehr die Landeshauptstadt Düsseldorf bei der akuten Gefahrenbeseitigung des Pfingststurms ELA in 2014 mit schwerem Gerät.

Auch die gewaltigen Pumpenanlagen, hier der Boye-Hochwasserauslauf, schauten sich die Gäste an.

Bei dem Austausch auf der Kläranlage Bottrop wurden im Vorfeld einer eventuell in Zukunft erforderlichen Zusammenarbeit insbesondere die bergbaubedingten Besonderheiten des Emschergebietes erläutert: Ein Großteil der Region ist infolge des Kohleabbaus abgesackt, diese Poldergebiete (Mulden) werden von den Pumpwerken der Emschergenossenschaft künstlich entwässert – ansonsten würden sie bei Regenfällen volllaufen.

Darüber hinaus stellte die Emschergenossenschaft ihre Hochwasserschutzmaßnahmen vor. Dies sind vorrangig das Hochwasserpumpwerk Bottrop-Boye an der Ecke Prosperstraße/B 224, die Deiche entlang der Emscher sowie der Hochwasserauslauf der Boye in die Emscher.

Pumpwerk und Deiche
Das Pumpwerk Boye ist die größte Anlage ihrer Art im Besitz der Emschergenossenschaft. Bei Trockenwetter fördert das Pumpwerk pro Sekunde bis zu 3600 Liter. Bei Regenwetter kann das Pumpwerk bis zu 42.000 Liter pro Sekunde in die Emscher transportieren. „Die Deiche an der Emscher sind im Bereich Bottrop auf ein Hochwasser ausgelegt, das statistisch gesehen nur alle 200 Jahre auftritt“, sagt Dr. Emanuel Grün.

Gruppenfoto über der Emscher – rechts im Hintergrund: die Faulbehälter der Emscher-Kläranlage Bottrop.

Die Emschergenossenschaft führte die Besucher aus der Landeshauptstadt anschließend durch die Betriebsüberwachungszentrale, die sich auf dem Gelände der Kläranlage Bottrop befindet. Von dort aus werden unter anderem die Kläranlagen und Pumpwerke im Einzugsgebiet der Emschergenossenschaft – und des Lippeverbandes – permanent überwacht. Dieser Kontrollwarte kommt besonders im Hochwasserfall eine besonders wichtige Bedeutung zu, denn hier laufen etwaige Störungen einer oder mehrerer Anlagen ein. In solchen Fällen fahren umgehend Mitarbeiter hinaus zu den betroffenen Anlagen, um die Störung zu beheben. Von dieser zentralen Leitstelle zeigten sich die Besucher besonders begeistert.

Bundeswehr informierte
Der Besuch der Bundeswehr in Bottrop diente jedoch nicht nur der einseitigen Information über das Hochwassermanagement an der Emscher. Auch die Bundeswehr selbst stellte im Rahmen eines Vortrages ihr Portfolio und ihre Fähigkeiten zur Hilfeleistung im Rahmen zivil-militärischer Kooperationen vor.

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