Forellen-Fund in der Emscher!

Forellen-Fund in der Emscher!

Auch in der Seseke leben wieder Fische. Die Entdeckungen beweisen den Erfolg unserer Renaturierungsmaßnahmen.

Nein, dies ist kein Aprilscherz! In der einstigen „Köttelbecke“ Emscher leben wieder Fische. Im Rahmen eines Monitorings gelang nun der Nachweis von Forellen im Oberlauf der Emscher in Dortmund. Der Fund spiegelt den Erfolg der Renaturierungsmaßnahmen durch die Emschergenossenschaft im Rahmen des Emscher-Umbaus wider.

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Diese Bachforelle wurde in der Emscher gefischt. Foto: Gunnar Jacobs/Emschergenossenschaft

In Zusammenarbeit mit Fischereibehörden, Fischereiverbänden und Wissenschaftlern arbeitet die Emschergenossenschaft derzeit an einer umfänglichen Kartierung des Fischbestands im Emschersystem. Ziel hierbei ist es, das Wiederbesiedlungspotenzial zu ermitteln, den Erfolg bisheriger Umgestaltungsmaßnahmen zu überprüfen und aus den Untersuchungsergebnissen ggf. Schutzmaßnahmen abzuleiten.

Hierbei gelang ein Nachweis der heimischen Bachforelle im Oberlauf der Emscher. Es ist davon auszugehen, dass diese Fischart hier aufgrund der vermehrten Abwassereinleitung über ein Jahrhundert lang keinen Lebensraum mehr hatte und dies insofern einen besonderen Fund darstellt. Darüber hinaus spiegelt der Nachweis den Erfolg der Abwasserfreiheit und der Umgestaltungsmaßnahmen durch die Emschergenossenschaft im Rahmen des Emscher-Umbaus wider. Die Emscher ist in Dortmund seit Anfang 2010 bis zur Kläranlage Deusen abwasserfrei und weitestgehend renaturiert.

Gute Nachrichten auch aus dem Lippegebiet
Und auch aus dem Einzugsgebiet des Lippeverbandes gibt es Positives zu berichten – denn in die Seseke ist richtig Fisch-Leben eingekehrt: Aal, Barbe, Blaubandbärbling, Döbel, Elritze, Gründling, Hasel, Schmerle, Dreistachliger und Neunstachliger Stichling sind inzwischen in dem Fluss zu Hause. Und sogar die seltene Quappe wird dort wieder heimisch. Der Kreis Unna hat es dem Lippeverband offiziell bescheinigt und die Seseke als „fischereilich relevant“ eingestuft. Ein klasse Erfolg für die Renaturierungsmaßnahmen des Lippeverbandes an dem Fluss und seinen Nebenläufen.

Konkret wurden folgende Flussabschnitte als Fischereigewässer definiert: Bei der Seseke ab Kamener Straße in Bönen bis zur Mündung in die Lippe und bei der Körne der Abschnitt ab Wasserkurl bis zur Mündung in die Seseke. Der Lippeverband ist damit automatisch Mitglied der Lippefischereigenossenschaft im Kreis Unna. Das heißt aber nicht, dass jetzt sofort die Angelscheine für diese Gewässer ausgestellt werden! Denn das neue Fischleben soll sich erst richtig etablieren und nachhaltig Bestand haben.

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Eine in der Seseke entdeckte Quappe. Foto: Ilias Abawi/Lippeverband

Beispiel Quappe: Der Fisch war für unsere Region immer typisch – heute zählt er zu den bedrohten Arten. Die Quappe gehört zur Familie der Dorsche und ist hier die einzige Spezies, die nicht nur im Meer, sondern auch im Süßwasser lebt. Ihre winzigen Larven gedeihen am besten auf überschwemmten Wiesen. 2013 und 2014 hat der Lippeverband zusammen mit dem Landesfischereiverband Besatzaktionen mit Larven durchgeführt. Jetzt kann man bereits erwachsene Quappen in der Seseke entdecken. Wussten Sie schon: In NRW sind die Lippe und ihre Nebenläufe das einzige Flusssystem, in dem noch Quappen leben!

Kommentare

  • Silke Bicker

    Glückwunsch zur erfolgreichen Renaturierung! Das ist ein großer Erfolg!

  • Karpfen Kalle

    Immer schön sowas zu lesen!Bei uns in Südbrandenburg wurden auch wieder Quappen in der Spree besetzt. Bis zu den 60er 70er Jahren gab es diese tolle Fischart ja in rauen Mengen. War neben der Plötze die am häufigsten auftretende Fischart. Aber durch Verschmutzung und Stauanlagen war die Quappe dann völlig verschwunden. Seit Ende der 90er Jahre wird die Spree aber immer sauberer und es siedeln sich wieder Fischarten an die es früher schon gegeben hatte. Dafür verschwindet nun leider der Zander von der Bildfläche, aber man kann ja nicht alles haben. So ist der Lauf der Dinge. Wünsche allen ein frohes Osterfest.

  • Ludwig Tent

    Ich find`s super, was da durch konsequentes Umsetzen guter Fachlichkeit erreicht wurde und noch werden wird!

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