Frohe Ostern!

Frohe Ostern!

Wieso Emschergenossenschaft und Lippeverband die größten (Oster-)Eier haben…

An Ostern haben Eier Hochsaison. Da stellt sich der eine oder andere Bürger die Frage: Warum haben die nachts blau bzw. grün angeleuchteten Faultürme der Emschergenossenschaft (Dortmund-Deusen, Bottrop, Dinslaken) und des Lippeverbandes (Hamm und Dortmund-Scharnhorst) eigentlich eine so markante Ei-Form? Nicht nur eine „moderne“ Optik, sondern handfeste wirtschaftliche Gründe sprechen fürdie praktische ovale Form…

Denn in den Faultürmen wird der bei der Abwasserklärung gewonnene Klärschlamm erhitzt und umgewälzt, um den Faulprozess zu beschleunigen. Riesige Schraubenschaufler dienen dazu, eine Strömung von oben nach unten zu erzeugen. Und hier erwies sich die Ei-Form als günstig, da nur ein einziger Schaufler benötigt wird (in einem Faulbehälter mit flachen Grund oft mehrere). In der typischen Ei-Form konnte diese Umwälzung eine gleichmäßige Temperaturverteilung erzeugen und Ablagerungen des Schlammes vermieden werden.

Die Ostereier der Kläranlage Emschermündung in Dinslaken hat unser Fotograf Tim Foltin am PC gestaltet. Foto: Tim Foltin/Emschergenossenschaft

Und das ist das Originalbild: Hellblau leuchten nachts die Faulbehälter unseres Emscher-Klärwerks in Dinslaken. Foto: Tim Foltin/Emschergenossenschaft

Die Ei-Form ist zudem unempfindlich gegen Rissbildung bei Bergsenkungen, wie sie in der Emscher-Region früher häufiger vorkamen. So konnte man zum Teil sehr große und hohe Faultürme bauen, ohne sie tief in die Erde einlassen zu müssen. Neben der oben genannten Einsparung von Maschinen wie dem Schaufler führte auch dies zu weiteren Kosteneinsparungen.

Nicht zu vergessen ist natürlich die Frage der Optik. In den 50-er Jahren hatte man die technischen Möglichkeiten, Schalungen für solche Formen zu planen und erfolgreich einzusetzen und so kam die Ei-Form in Mode. Heute geht es bei der Formwahl beim Bau eines neuen Faulturms auch um die Abmilderung des doch recht massiven Eingriffs ins Landschaftsbild.

Hintergrund:
Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der Ingenieur Dr. Karl Imhoff für die Emschergenossenschaft den so genannten „Emscherbrunnen“: ein lang gestrecktes Becken, durch welches das Schmutzwasser langsam floss und sich Schwebstoffe und Schlämme absetzen konnten und in einen unterhalb liegenden Schlammbrunnen gelangten. Er experimentierte sowohl mit einer zylindrischen Form mit flachem Boden als auch mit einer Ei-Form und befand beide für gut. Zunächst entschied man sich für die einfacher zu bauende zylindrische Form mit flachem Boden, bevor in den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts die Ei-Form dazukam.

Gemeinsam sind Emschergenossenschaft und Lippeverband der älteste und größte Wasserwirtschaftsverband in Deutschland. 51 Kläranlagen werden vom Lippeverband betrieben, der Emschergenossenschaft gehören vier Großkläranlagen in Dortmund (Deusen), Bottrop (Emscher-Mitte), Dinslaken (Emschermündung) und Duisburg (Alte Emscher).

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