Hier stehen bald die neuen Lippe-Deiche

Hier stehen bald die neuen Lippe-Deiche

Jahrelang gab es Verzögerungen – jetzt gibt der Lippeverband beim Bau der neuen Lippe-Deiche in Haltern-Lippramsdorf und Marl (HaLiMa) Gas.
Wir stapfen über das riesige Baufeld auf der Großbaustelle neben der ehemaligen Schachtanlage „Auguste Victoria 8“ nördlich der Lippe. Um einen Deich zu bauen, so erklärt uns Projektleiter Gerhard Formanowicz, muss zuerst eine Ausgleichsfläche geschüttet werden. Das kann man in etwa mit einem Fundament vergleichen, nur dass der Deich natürlich keinen Boden aus Beton bekommt, sondern eine Lehmschicht, die alle Unebenheiten, Senken wie auch kleine Hügel im Gelände, ausgleicht.

Projektleiter Gerhard Formanowicz – links mit orangefarbener Warnjacke – erläutert die Großbaustelle.

Wir, das ist eine kleine Gruppe von Journalisten und eben ich als Pressesprecher, der sie betreut. Eigentlich hatten sich alle bei der heutigen Besichtigung auf spannende Bilder vom Baugeschehen gefreut. Doch für eine BeSICHTigung, die ihren Namen verdient, war heute leider zu wenig Sicht und zu viel Nebel.

So fangen die ersten Bilder von der Großbaustelle eine eigentümliche Stimmung ein: Aus dem trüben Wintergrau sticht zuerst das Licht der Scheinwerfer hervor, dann fahren die Sattelschlepper zügig über die endlose Weite und kippen ihre Ladung Boden ab, den wiederum eine Planierraupe über die Fläche verteilt, auf der später der Deich stehen wird. Bei dem momentan frostigen Wetter, so hören wir auch, sind die Arbeitsbedingungen ideal, weil die schweren Fahrzeuge nicht im hartgefrorenen Boden einsinken können.

„Simultan-Kippen“ könnte man das Bild nennen, die beiden Laster haben den Boden für die Deiche von der Baustelle des neuen DHL-Frachtzentrums aus Dorsten geholt.

Im Hintergrund kann man gerade noch die Konturen des alten Lippedeichs erkennen. Wirklich ein Klotz in der Landschaft, der direkt an den Fluss grenzt. Wenn in drei Jahren die neuen Deiche stehen, werden die alten nach und nach abgetragen. Das Material lässt sich zum Teil zum Modellieren der neuen Aue und zur Auffüllung der Lippe verwenden, die sich an dieser Stelle mehrere Meter tief eingegraben hat.

Ab Sommer ändert sich hier vieles: Dann wird der eigentliche Deichkörper auf der Nordseite geschüttet. Dafür kommen Sand und Kies in großen Mengen per Schiff über den Wesel-Datteln-Kanal, werden gegenüber dem Hafen AV abgeladen und mit einer Bandbrücke über die Lippe transportiert. Spätestens dann komme ich noch mal vorbei, das wird ein interessantes Bild…

Fotos: M. Steinbach/EGLV

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