Die Lippe ist der Römer-Fluss

Die Lippe ist der Römer-Fluss

Schon wieder die Lippe! Fast immer, wenn es im Rheinland um die Rekonstruktion des Lebens in der Zeit der Römer geht, kommt früher oder später die Lippe ins Spiel. Diesmal absolvierte ein Römerschiff bei Dorsten seine Probefahrt. Die Lippe steht immer wieder im Mittelpunkt, weil die Römer hier über Jahrhunderte hinweg mit Truppen unterwegs waren, Lager und Siedlungen anlegten. Die Römerlager entlang der Lippe waren stets einen Tagesmarsch voneinander entfernt. Darum gelang es dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, im Jahr 2012 auch das letzte, noch unentdeckte Römerlager bei Olfen aufzuspüren.

Bei den Testfahrten, die der im Archäologischen Park Xanten nachgebaute römische Lastkahn namens „Nehalennia“ vergangene Woche auf der Lippe unternahm, war wieder die Lippe das ideale Wasser für solch ein Projekt: Nicht so viel Strömung wie auf dem Rhein, keine Schifffahrt, stellenweise flach, so dass man staken kann.

Auch die Unterstützung durch den Lippeverband war gewiss. So wurde denn schon am Tag vor der Ankunft der Nehalennia – per Tieflader auf dem Landweg von Xanten – die Lippefährer „Baldur“ aus dem Wasser gezogen, damit die Anlagestelle für das hölzerne Römerschiff zur Verfügung stand. Und während sich die Crew der Nehalennia auf die Testfahrten am nächsten Tag vorbereitete, legt die Betriebsmannschaft des Lippeverbandes (Bild oben im Boot) letzte Hand an und spannte noch ein Sicherungsseil über den Fluss.

Die Crew der "Nehalennia" - in der Mitte Projektleiterin Dr. Gabi Schmidhuber mit Schriftzug auf dem T-Shirt - vor ihrem 15m-Schiff an der Anlegestelle der Lippefähre "Baldur".

Die Crew der „Nehalennia“ – in der Mitte Projektleiterin Dr. Gabi Schmidhuber mit Schriftzug auf dem T-Shirt – vor ihrem 15m-Schiff an der Anlegestelle der Lippefähre „Baldur“.

Zwei Tage lang herrschte großer Medienrummel rund um das Schiff und auch die Testfahrt an sich war ein Erfolg. Erbrachte doch der holländische Schiffbaumeister Kees Sars, der den Bau des Schiffes geleitet hatte, den Beweis, dass sich der Kahn lediglich mit Muskelkraft und langen Stangen manövieren lässt. Nachdem die „Römer“ wieder gen Xanten abgereist waren, durfte die Fähre „Baldur“ wieder an ihren angestammten Platz. Die Dorstener hätten sie sonst auch vermisst….

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert