Vom „Müffelbach“ zum Erholungsort

Vom „Müffelbach“ zum Erholungsort

Kamen krönt Seseke-Programm mit Bürgerpark

Wann immer ich die Möglichkeit habe, zieht es mich ans Wasser. Bei meinem Ausflug nach Kamen wusste ich daher sofort, wo mein Lieblingsplatz in der Stadt wäre: im neuen Seseke-Park. Das Auto ein Stück abseits von der Innenstadt abgestellt, laufe ich an der Seseke entlang. Der Fluss kann hier in den innerstädtischen Bereichen zwar nicht ausufern und frei fließen, sondern wird durch die Stadt geleitet – aber die Hängeweiden über dem Wasser und die grüne Flussführung wirken malerisch.

Blick auf die Partnerschaftsbrücke in Kamen. Hier fließt die Seseke durch das Stadtgebiet. Foto: EGLV

Blick auf die Partnerschaftsbrücke in Kamen. Hier fließt die Seseke durch das Stadtgebiet. Foto: EGLV

Hinter der Partnerschaftsbrücke dann der erste Blick auf den neuen Park. Niedrige, kubistische Sitzbänke verteilen sich am abflachenden Ufer Richtung Bachlauf. Wie weiße Riegel liegen sie auf der grünen Fläche. Zwischen ihnen führen Treppenstufen nach unten ans Wasser. Die Seseke wird erleb- und erfahrbar!

Weiße Stufen führen ans Wasser der Seseke. Foto: EGLV

Weiße Stufen führen ans Wasser der Seseke. Foto: EGLV

Aus Müffelkanal wird Flusslandschaft
Oft wird die Seseke als kleine Schwester der Emscher bezeichnet, denn der Fluss diente ab Bönen jahrzehntelang als offener Schmutzwasserlauf, der das Abwasser der Region abführte. Dieses „alte Bild“ sollte man im Hinterkopf haben, wenn man heute sieht, wie viel Aufenthaltsqualität sich den Kamener BürgerInnen an der ehemaligen „Köttelbecke“ bietet.

Sohlschale 1941

Die Seseke wurde 1941 mit Sohlschalen aus Beton ausgekleidet. Foto: Archiv/EGLV

Wasser ist das Thema
Ein paar Meter weiter hat die Stadt Spielgeräte aufgestellt. Das Besondere: Alles dreht sich um das Thema Wasser. Ein Klettergerüst ist als Fischreuse gestaltet, eine Trampolin-Spielanlage liegt wellenförmig an der Promenade, Kinder hüpfen auf den kleinen Trampolinen rauf und runter.

Auch hier führt ein Treppe ans Ufer, auf den Sitzflächen kann man es aushalten. Im Hintergrund sieht man die wellenförmige Spielanlage. Foto: EGLV

Auch hier führt eine Treppe ans Ufer, auf den Sitzflächen kann man es aushalten. Im Hintergrund sieht man die wellenförmige Spielanlage. Foto: EGLV

Ich finde, Kamen hat vorgemacht, wie es funktionieren kann. Wir als Lippeverband haben mit dem Seseke-Programm den Abwasserablauf zu einer abwasserfreien und naturnahen Flusslandschaft umgestaltet. Die Kamener haben die Arbeiten nicht nur eng begleitet, sondern honorieren sie nun mit einem Stadtpark, der direkt am Wasser liegt. Vor einigen Jahren natürlich undenkbar – wer will schon seine Freizeit an einem müffelnden Gewässer im Betonkorsett verbringen?

Seseke-Pegel bald digital im Pavillon
Ein i-Tüpfelchen folgt übrigens noch: Im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam an der Lippe“ soll in den nächsten Monaten ein digitaler Pegelstandsanzeiger hinzukommen. Mittels eines großen LED-Displays machen wir den Seseke-Pegel, der 250 Meter vom Park entfernt gemessen wird, stärker sichtbar. Dazu zieht das Display in einen Pavillon an den beiden Seseke-Brücken ein. Wir halten Sie auf dem Laufenden oder besser gesagt: Bald gibt es die nächste Wasserstandsmeldung dazu!

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