Was macht eigentlich Sylvia Mählmann?

Was macht eigentlich Sylvia Mählmann?

Unsere EGLV-Serie: Gesichter der Verbände

Rund 1600 Kolleginnen und Kollegen arbeiten bei Emschergenossenschaft und Lippeverband. In unserer Serie „Gesichter der Verbände“ stellen wir immer freitags eine Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter vor. Heute: Sylvia Mählmann

Die Lippe in Dorsten-Hervest ist Sylvia Mählmanns Lieblingsort. Manchmal geht es für sie und Kollegin Sandra Buchholz bis zur Hüfthöhe ins Gewässer, daher wird immer im Zweierteam und mit Sicherheits-Schwimmweste beprobt. Foto: Rupert Oberhäuser

Seit 28 Jahren arbeitet Sylvia Mählmann für unsere Verbände: „Nicht ein Tag ist wie der andere“, sagt die ausgebildete biologisch-technische Assistentin. “Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit in der Hydrobiologie spielt sich draußen ab, von März bis Oktober sind wir an mindestens drei Tagen in der Woche zur Probenentnahme an unseren Gewässern.“ Da trifft es sich gut, dass die gebürtige Niedersächsin „durch und durch ein Wassermensch“ ist und sich am liebsten am, im oder auf dem Wasser bewegt!

Für die Hydrobiologen erstreckt sich ein riesiges Arbeitsgebiet entlang Emscher und Lippe – beprobt wird aber auch die Ruhr, denn Sylvia Mählmann ist im Kooperationslabor tätig, welches von uns gemeinsam mit dem Ruhrverband seit mehr als 10 Jahren betrieben wird.

Der Mythos vom „Schönwetterbiologen“
Tiere, aber auch Pflanzen werden den Fließgewässern regelmäßig entnommen, etwa um neu angesiedelte Arten nach der erfolgreichen Renaturierung eines Gewässers nachzuweisen. Mit einem Kescher „bewaffnet“ werden je Gewässerabschnitt dabei 20 Teilproben eines mindestens 30 Meter langen Abschnitts genommen – nach einem genau festgelegten Schema, damit die Proben EU-weit vergleichbar sind. „Unverzichtbar für unsere Arbeit ist übrigens der Emscher-Lippe-Niederschlagsradar. Damit können wir planen, wo wir gut arbeiten können, denn bei Starkregen oder schlechtem Wetter werden die Proben verfälscht. Der Mythos der „Schönwetterbiologen“, die immer nur bei prima Wetter unterwegs sind, kommt daher – aber das ist natürlich der optimalen Probenahme geschuldet“, lacht Mählmann.

Akribisch werden die Proben im Labor ausgewertet. Mit dem Binokular und Fachliteratur erfolgt die Bestimmung der Arten. Foto: Rupert Oberhäuser

Die Beprobungen dienen aber auch als Grundlage für Gewässergütekarten, die gemeinsam mit dem Land NRW erstellt werden vor dem Hintergrund der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die Reinigungsleistung unserer Kläranlagen wird ebenfalls regelmäßig nachgewiesen. Denn die Biologie innerhalb der Flüsse – also die vorhandenen Mikroorganismen, Kleinstlebewesen, Pflanzenmaterial – ist der beste Indikator für ihren Zustand.

Privat kann die Mutter zweier erwachsener Kinder übrigens auch nicht von der Natur lassen: Beim „Buddeln im Garten“ kann herrlich entspannt werden – dann auch ohne Artenbestimmung!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert