Zimmer mit Aussicht

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Ein Schwalbenhotel am Hof Emschermündung lädt Mehlschwalben zum Nisten ein.

Seit Ende Februar erwartet der Hof Emschermündung neue Bewohner: Ein sogenanntes Schwalbenhotel bietet ab sofort Brutstätten für bis zu 40 Mehlschwalben. Zusätzliche Nistmöglichkeiten wie diese sind notwendig geworden, weil sich geeignete Plätze für die singenden Sommerboten immer seltener finden lassen und das Nahrungsangebot zunehmend knapper ausfällt.

Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich: Der klassische Nistplatz der Mehlschwalben ist die Hausfassade im Schutz eines Dachvorsprungs. Oft lassen Gebäudebesitzer Schwalbennester oder potenzielle Brutstätten jedoch durch gezielte Sanierungsmaßnahmen entfernen. Auch der Zugang zu Höfen und Ställen wird den Singvögeln aufgrund strengerer Hygienemaßnahmen immer häufiger verwehrt. Hinzu kommt ein schwindendes Nahrungsangebot, denn die Zahl fliegender Insekten reduziert sich dank verstärkten Anbaus von Monokulturen und dem Einsatz von Pestiziden fortschreitend. Darüber hinaus finden Schwalben immer seltener Baumaterial für ihren Nestbau, da Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze immer häufiger zubetoniert werden. Es bilden sich weniger Pfützen und damit weniger Lehm.

Hier fliegen hoffentlich bald zahlreiche Mehlschwalben ein und aus: Das neue Schwalbenhotel am Hof Emschermündung. Foto: Kai Kolodziej

Hier fliegen hoffentlich bald zahlreiche Mehlschwalben ein und aus: Das neue Schwalbenhotel am Hof Emschermündung. Foto: Kai Kolodziej

Ursprünglich wurde der Turm mit den Nistkästen am stillgelegten Kraftwerk Voerde aufgestellt. Diesen Standort fanden die Mehlschwalben aber so unattraktiv, dass sie die Nester nicht annahmen. Der Standort am Emschermündungshof wurde vom Naturschutzbund (NABU) Kreisgruppe Wesel als geeignet bestätigt. Ob sie sich dort mit Blick auf die neu entstehende Emschermündung wohler fühlen werden, müssen wir noch abwarten. Wir werden die Aktivitäten am Schwalbenhotel auf jeden Fall beobachten und weiter berichten.

 

Kommentare

  • Gisbert Voßelmann

    Auf dem Pumpwerk Bottrop-Feldhausen waren seit Jahren ca. 25-30 Schwalbennester. Durch die Unachtsamkeit einer Fremdfirma wurden diese versehentlich beim Reinigen zerstört. Hierdurch sind alle Jungtiere verendet. Da dieser Platz jahrelang von den Schwalben angenommen war schlage ich vor an dieser Stelle 2 künstliche Nester anzubringen. ich bin der Meinung, das die Wahrscheinlichkeit hier wieder Schwalben anzusiedeln groß ist.

  • Ilona Ziffus

    Die Vorgeschichte des Schwalbenhauses am Emscher- Mündungshof hat einen völlig anderen Verlauf, als hier von Ihnen dargestellt, und es ist mir rätselhaft, wie es zu diesem Irrtum kommen konnte ! !
    Ich bin Mitglied der NABU-Ortsgruppe Dinslaken und informierte damals die UNB darüber, dass mit dem Abriss der Stallungen an der Trabrennbahn Dinslaken ca. 30 Mehl- und Rauchschwalbennester bzw. Nistplätze vernichtet werden, was dann ja auch geschah. Als gesetzlich vorgeschriebene Ersatzmaßnahme musste der Investor dieses Schwalbenhaus bereitstellen. Leider wurde es aber von der UNB zweimal (!) mit dem entsprechenden finanziellen Aufwand an ungeeignete Orte platziert, beide Male ohne die NABU – OG mit ihren Fach- und Ortskenntnissen einzubeziehen: zuerst in den Park an der Bärenkampallee, dann hinter das STEAG-Gebäude nahe der B8.
    Ich bitte Sie, Ihren Text umgehend entsprechend zu korrigieren.

    • Kerstin Fröhlich

      Liebe Frau Ziffus, vielen Dank für Ihren Hinweis, dem wir nachgehen werden.

      • Katrin Schnelle

        Liebe Frau Ziffus, wir haben das Thema im Hause nachverfolgt. Leider können wir zu der Vorgeschichte jedoch nichts sagen. Wir stellen lediglich den neuen Standort für das Schwalbenhotel bereit. Falls Sie weitere Fragen haben, dürfen Sie gerne den NABU Kreisgruppe Wesel kontaktieren.

        • Ilona Ziffus

          Liebe Frau Schnelle,
          danke für die Teilkorrektur des ursprünglichen Bildkommentars. Was aber immer noch nicht stimmt, ist der alte bzw. die alten Standorte des Schwalbenhauses, wie in meinem Text dargestellt. Dass Sie in Ihrem Hause zu der Vorgeschichte keine Infos haben, ist natürlich zu erwarten, daher habe ich sie aus erster Hand (!) zur Verfügung gestellt.
          Denn die NABU-Ortsgruppe Dinslaken, deren Mitglied ich bin, hatte das ganze Prozedere ja angestoßen und mitbekommen, was ebenfalls aus meiner Mail vom 22. 3. hervorgeht. Die ursprüngliche Initiative für einen dritten Standort ging auch von uns aus.
          Wir begrüßen, dass die EGLV den jetzigen Standort zur Verfügung gestellt hat, der sicherlich im Rahmen der neuen Emscher – Mündung der geeignetere ist.

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