Der nächste Starkregen kommt bestimmt
Die Emschergenossenschaft hat am Mittwoch zur Diskussion über die richtige Anpassung an den Klimawandel eingeladen.
Zahlreiche lokale Starkregenereignisse haben in den vergangenen Wochen und Monaten zu Überflutungen und überschwemmten Kellern geführt. Mit Blick auf den Klimawandel sind sogenannte Jahrhundertregen künftig immer häufiger zu erwarten. Die Emschergenossenschaft hat daher am Mittwoch (29.10.) zum Kongress „dynaklim meets DWA“ eingeladen. Dabei wurden gemeinsam mit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen aus dem Forschungsprojekt dynaklim präsentiert und diskutiert. Denn eines gilt als sicher: Der nächste Starkregen kommt ganz bestimmt!
Das Projekt dynaklim („Dynamische Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels in der Emscher-Lippe-Region“) lief von 2009 bis 2014 und entwickelte Strategien, wie besonders in den dicht besiedelten Städten des Emschertals und dem ländlichen Lipperaum mit dem Klimawandel vorausschauend und effizient umgegangen werden kann. Die Emschergenossenschaft und der Lippeverband waren von Beginn an Netzwerkpartner von dynaklim.
Das Projekt hat aufgezeigt, dass an vielen Stellen der praktischen Umsetzung technische, ökonomische und organisatorische Hemmnisse bestehen, auch im gesetzlichen Rahmen und in den technischen Regelwerken der verschiedenen Fachdisziplinen – also nicht nur der Siedlungswasserwirtschaft, sondern auch der Stadt-, Verkehrs-, Straßen- und Umweltplanung. Doch auch diese Bereiche sind in der Zukunft von enormer Bedeutung, wenn es um die Bewältigung der Folgen des Klimawandels geht.
Naheliegende Möglichkeiten, mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Niederschläge umzugehen, bestanden bislang darin, die bestehende Kanalisation zu erweitern, also größere Kanalquerschnitte und Regenrückhaltebecken zu bauen und die erhöhten Kosten in Kauf zu nehmen. Solche Maßnahmen, die man später bedauern könnte, sollen mit der Roadmap verhindert werden. Dynaklim setzt vielmehr auf flexible, sogenannte No-Regret-Maßnahmen, die man später nicht bedauert, weil sie unterschiedlichsten Herausforderungen gerecht werden. Der richtige Weg sei etwa, dieses Wasser gezielt auf Flächen zu leiten, wo es keinen Schaden anrichtet z. B. Sportplätze, Parkanlagen.
Entsprechend wird von dynaklim eine innovative Stadtentwässerung empfohlen, die mit den sich verändernden Rahmenbedingungen flexibel umgehen kann. Bevor in vergrößerte Kanäle und Regenspeicherbecken investiert wird, sollten alternative Lösungen geprüft werden, wie eben die Gestaltung von oberflächlichen Überflutungsflächen (z. B. Wasserplätze, Notwasserwege, naturnahe Regenwasserbewirtschaftung).
Was halten Sie von diesen Vorschlägen? Diskutieren Sie einfach mit!