Landmarken der Emscherkunst: Hightech-Obelisk
Schwarz glänzt die schwarze Skulptur der Bildhauerin Rita McBride am Emscher-Weg im Essener Norden. Wer sich mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf den Weg zwischen Essen-Altenessen bzw. dem Stadtteil Karnap in Richtung Gelsenkirchener Nordsternpark macht, trifft unterwegs – nördlich der Schurenbachhalde – auf eine der Landmarken der Emscherkunst aus dem Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010: „Carbon Obelisk“.
Wie ein Pfeil ragt der „Carbon Obelisk“ in den Himmel: Das Material der Skulptur besteht aus Tausenden von Kohlestofffasern, herumgewoben um eine hohle Säule. Mit dem Faserverbundwerkstoff Karbon nimmt die Künstlerin Bezug auf das erdgeschichtliche Zeitalter des Karbon und damit auf Kohle als Grundstoff für die Industrialisierung der Ruhrregion. Die matt schimmernde Oberfläche des Hightech-Materials sieht aus wie gewoben, diagonal legen sich die einzelnen Kohlestofffasern übereinander.
Detail des Carbon Obelisk (Foto: Roman Mensing/Emscherkunst)
Der Obelisk nimmt auch die Form und Struktur der umliegenden Strommasten auf. (Foto: Roman Mensing/Emscherkunst)
Meist markieren Obelisken in der (Kunst)Geschichte wichtige Orte, betonen Sichtachsen, zieren Plätze. Die amerikanische Künstlerin Rita McBride, Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf, ließ ihren Obelisken bewusst an einen „Nicht-Ort“ aufstellen, mitten in die Emscher-Landschaft. Damit schafft sie eine völlig neue Blickachse in der Natur entlang der Emscher, die sich ebenfalls im Wandel befindet. Gleichzeitig nimmt die 14 Meter hohe Skulptur weitere Beziehungen zu anderen Skulpturen auf – zu Richard Serras „Bramme“ auf der Schurenbachhalde, aber auch zu Raimund Kummers „Schwelle“, versteckt entlang des Emscherradweges.
Anfahrt: Emscher-Weg nördlich der Schurenbachhalde, Parkplatz in der Nähe: Emscherpark, Essen-Karnap.
