Die Lippe – wie ein naturnaher Fluss aussehen sollte
Zwischen Datteln und Olfen entsteht in den nächsten zwei Jahren ein neuer Fluss: Auf 5 Kilometern Länge wird die Lippe völlig neu gestaltet.
An der Lippe hat sich in den vergangenen 10 Jahren viel verändert: Erst die Umgestaltung der Auen in Hamm. Dann die neue Mündung südlich von Wesel. Schließlich „HaLiMa“, eigentlich ein Bauprojekt für Hochwasserschutzdeiche in Haltern-Lippramsdorf und Marl, doch durch die Rückverlegung der Deiche ins Hinterland auch ein Plus für den Fluss.
Jetzt wird die Lippe an einer Stelle renaturiert, wo sie bisher wenig im Blickpunkt stand: Den Fluss bei Haus Vogelsang kannten bisher hauptsächlich Kanufahrer, wegen der einzigen echten Stromschnelle in der Lippe. Sonst weit und breit nur Felder, Weiden und etwas Wald.
Die Stromschnelle wird nicht angetastet, doch drumherum wird vieles anders. Wir vom Lippeverband bewegen hier auf 30 Hektar Fläche fast 500.000 Kubikmeter Boden. Legen die Aue tiefer, heben die Flusssohle an, machen das Gewässer breiter, bauen eine neue Lippeschleife und schütten das alte Flussbett zu, reaktivieren Altarme in der Aue. Zum Schluss werden noch ein „Lippestrand“ und einige kleine Inseln angelegt – so sollte ein naturnaher Fluss aussehen.
Offiziell hat das Projekt schon Ende 2015 begonnen. Zunächst wurde nur ein kleiner Bauabschnitt fertig gestellt. Er vermittelt einen Eindruck wie es werden könnte.
In diesen Tagen geht es richtig los: Während nebenan die RAG schon baggert, sie baut einen Teil der neuen Aue, haben wir für unseren Baustart beim Lippeverband Bürgermeister und Projektpartner eingeladen, die sich alle vor dem großen gelben Bagger versammeln. Auftakt für ein Projekt, das Maßstäbe setzt!