Hier stand im 2. Weltkrieg ein Lager
Eine Gedenk-Stele am Rotbach-Weg erläutert jetzt, was es mit den verfallenen Betonfundamenten unter der Autobahnbrücke auf sich hat.
Nicht immer war der Rotbach östlich von Hiesfeld so idyllisch wie heute: Noch vor einigen Jahren war der Bach, der von Bottrop über Dinslaken in den Rhein fließt, in diesem Bereich geradlinig und monoton. Seit der Gewässer-Umgestaltung durch den Lippeverband gibt es hier auch einen viel genutzten Radweg.
Und dort steht jetzt die Stele. Sie erzählt eine kleine Geschichte aus der Zeit des 2. Weltkriegs und erklärt, was die von Sträuchern überwucherten Reste von Betonmauern bedeuten, die in Sichtweite auf einer Wiese stehen. Von 1939 bis 1945 war hier ein Barackenlager, darin lebten über 100 Arbeiter aus Westeuropa sowie Zwangsarbeiter und ehemalige Häftlinge. Sie bauten erst an der Autobahn mit, wurden dann bei der Ruhrchemie eingesetzt. Viele haben den Krieg nicht überlebt, kamen bei Bombenangriffen ums Leben.
Dr. Ingo Tenberg aus Hiesfeld hat den Text für die Stele geschrieben. Er hat Informationen zu dem Thema gesammelt, hat Akten gewälzt und über das Leben im Lager auch authentische Berichte von Überlebenden gefunden. Dinslakens Bürgermeister Dr. Michael Heidinger sagt bei der Enthüllung der Stele: „Das Verständnis der Vergangenheit ist wichtig, um die Gegenwart zu begreifen.“ Und unser Vorstands-Chef Dr. Uli Paetzel bekräftigt unsere Position zur NS-Zeit: „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Der Lippeverband steht für Vielfalt und Toleranz“.