Mit großen Schritten Richtung neue Lippe
Seit dem Start im April geht es mit der Lippe-Renaturierung bei Haus Vogelsang in großen Schritten voran. Luftbilder zeigen, wie die neue Lippe entsteht.
Unsere Baustelle erstreckt sich über 5 Kilometer Flussstrecke zwischen Haus Rauschenburg an der B 235 im Süden und Haus Vogelsang in Datteln-Ahsen bzw. dem Freizeitpark Eversum im Norden. Die schon abgeschlossenen Baumaßnahmen lassen auf der Dattelner Seite der Lippe nur noch wenige Lücken:
Die Flutrinne bei Haus Vogelsang ist fertig, nebenan sind westlich des großen Lippebogens Dünen geschüttet worden (Teilbereich VI). Die südliche Flutrinne, die vom Hauptlauf der Lippe nach Westen abzweigt und einige hundert Meter weiter wieder in den Fluss mündet, wird in dieser Woche fertig. Was ist eigentlich eine Flutrinne? Ein natürliches Gewässer fließt nie geradlinig, sondern in Schleifen und verzweigt sich dabei immer wieder in mehrere Arme, die unterschiedlich stark durchströmt werden – manche nur bei hohem Wasserstand. Genau so ist es mit der Flutrinne: ein künstlicher Nebenarm, in dem nur bei hohem Pegelstand Wasser fließt (TB III).
Der Schwimmbagger, der im September/Oktober im Fluss gearbeitet hat, hat die steinernen Uferbefestigungen entfernt, mit dem Material wurde die Gewässersohle angehoben. Im großen Lippebogen wurde die Aue um bis zu 3 Meter tiefer gelegt, dafür haben wir bis zu 60.000 Kubikmeter Erde abgetragen. Durch die Fläche zieht sich ein Stillgewässer, das nur an einer Seite an die Lippe angebunden ist. Unterhalb davon wurde eine Düne am Flussufer angelegt (TB II).
Noch weiter südlich soll ebenfalls die Aue tiefer gelegt werden. Für den Bodenabtrag von 22.000 Kubikmetern wurde vorab nach Blindgängern gesucht. Wenn jetzt alle vier Bomben-Verdachtspunkte untersucht sind, können auch hier die Bauarbeiten beginnen (TB V).
Bis Jahresende wird der überwiegende Teil der Arbeiten auf der Dattelner Seite erledigt sein. 2018 geht es auf der Olfener Seite weiter – 2019 soll das „Fluss- und Auenprojekt Lippe bei Haus Vogelsang“ abgeschlossen sein.
Fotos: Lippeverband