Medikamentenrückstände in unseren Gewässern sind problematisch
„Essen macht´s klar“ informierte auf Gesundheitsforum von NRW´s größter Verbrauchermesse „Mode Heim Handwerk“
Unsere Projektmanagerin Andrea Holte wählte drastische Bilder: Auf dem Gesundheitsforum des Essener Sportbundes (ESPO) während des Aktionstages im Projekt „Bewegt GESUND bleiben in NRW“ erläuterte sie vergangenen Samstag im Talk die Beweggründe hinter dem Projekt „Essen macht´s klar – Weniger Medikamente im Abwasser“. So haben Medikamentenrückstände in der Tat eine Auswirkung auf unsere Umwelt, wie etwa das Aussterben der Geierpopulation in Indien aufgrund des Einsatzes des Arzneiwirkstoffes Diclofenac zeigt. Mit diesem Schmerzmittel wurden u.a. heilige Kühe behandelt, die nach ihrem Ableben von Geiern gefressen wurden, die dann wiederum an Nierenversagen starben.
Ein bunter Cocktail – bereits 180 Wirkstoffe aus Arzneimitteln in Gewässern nachweisbar
Diclofenac ist auch für unsere Gewässer ein Problem. Mittlerweile lassen sich in bundesdeutschen Gewässern rund 180 verschiedene Medikamentenwirkstoffe nachweisen, wenn auch in geringsten Spuren. Die Auswirkungen dieses „Cocktails“ auf Fauna und Flora sind noch nicht abschließend geklärt. Nachgewiesen sind aber die Verweiblichung von Fischen durch Hormone oder eine deutlich herabgesetzte Scheu von Fischen aufgrund von Psychopharmaka, die sie wiederum anfälliger für Fressfeinde macht …
Schmerzmittel und Psychopharmaka belasten Fauna und Flora – „Essen macht´s klar“ sensibilisiert Bevölkerung
Vor diesem Hintergrund sensibilisiert die Initiative „Essen macht´s klar“ die Bevölkerung, auf keinen Fall Medikamentenrückstände in das Abwasser gelangen zu lassen – abgelaufene Tabletten oder Hustensaft also niemals über Toilette oder Spüle zu entsorgen. Viele Besucher auf unserem Messestand von „Essen macht´s klar“ wissen dies auch; nicht wenige waren jedoch erstaunt, wie der korrekte Entsorgungsweg ist: Alte oder nicht mehr benötigte Arzneimittel gehören in den Hausmüll – der anschließend rückstandslos verbrannt wird. Darüber hinaus bekamen Interessierte direkt am Stand auch konkrete Verhaltenstipps hinsichtlich des Medikamentengebrauchs, wie etwa die vorherige Rücksprache mit Arzt oder Apotheker anstelle einer Selbst-Medikamentation oder der mögliche Einsatz von umweltfreundlichen Hausmitteln. Klar ist dabei, dass all diejenigen Menschen, die dringend notwendige Medikamente einnehmen müssen, dies ohne schlechtes Gewissen tun sollen.
Mehr Infos zu dem gemeinsamen Projekt von Emschergenossenschaft, Ruhrverband, Stadt Essen und Grüne Hauptstadt Europas 2017 unter www.machts-klar.de