Wasser ist keine Ware!

Wasser ist keine Ware!

Gegen die Privatisierung der Wasserwirtschaft

WASSER IST KEINE WARE – und darf nicht den Profitinteressen privater Konzerne unterworfen werden! Unsere beiden öffentlich-rechtlichen Verbände Emschergenossenschaft und Lippeverband warnen daher vor JEFTA, dem geplanten Handelsabkommen zwischen Japan und der EU. Das Abkommen ermöglicht im aktuellen Entwurf die Privatisierung der deutschen Wasserversorgung. Die mögliche Folge: sinkende Qualität bei steigenden Preisen…:-(

Wir finden: Wasserversorgung ist Teil der Daseinsvorsorge und gehört in öffentliche Hand!

Wasser ist keine Ware, Wasserwirtschaft ist Daseinsvorsorge - beides gehört in öffentliche Hand. Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV

Wasser ist keine Ware, Wasserwirtschaft ist Daseinsvorsorge – beides gehört in öffentliche Hand. Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV

Wir fordern die Politik in Deutschland daher auf, die Wasserversorgung explizit vor Liberalisierung und Privatisierung zu schützen. Das Abkommen definiert zwar einige Bereiche, die vor Privatisierung geschützt sind. Nur ist Wasser nicht dabei. Das öffnet die deutsche Wasserwirtschaft für Konzerne. Zahlreiche andere Handelsabkommen enthalten jeweils Sonderartikel zu Wasser. Damit wird klargestellt: Wasser ist keine Handelsware und muss darum vom Abkommen ausgenommen sein. So eine Klausel wollen wir auch für JEFTA.

Was kann drohen?
London, Lissabon, Berlin – dies sind drei Beispiele, die aufzeigen, welche Folgen eine Privatisierung der Wasserversorgung haben kann. Wasserleitungen wurden in diesen Städten aus Einspargründen nicht mehr modernisiert, die Wasserqualität wurde in der Folge schlechter, die Preise stiegen gleichzeitig dennoch rapide – in Berlin innerhalb weniger Jahre nach der Privatisierung um 35 Prozent, in Portugal sogar um fast 400 Prozent (Quelle: aktion.campact.de). Berlin hat seinen Ausflug in die Privatisierung 2013 beendet. Das Land musste seine Anteile an den Wasserbetrieben für rund 1,2 Milliarden Euro zurückkaufen. Die Gewinne aus den massiven Preissteigerungen strichen die Investoren dagegen selbst ein!

Jeder kann mitmachen!
Jeder kann seinen Beitrag gegen die drohende Gefahr der Privatisierung leisten. Auf www.aktion.campact.de gibt es die Möglichkeit, eine Online-Petition zu unterzeichnen. Damit wird die Politik aufgerufen, im Sinne der Verbraucher anstatt der Konzerne zu handeln.

Als öffentlich-rechtliche Wasserverbände sparen wir nicht bei der Instandhaltung, sondern inspizieren unsere Kanäle regelmäßig - im Sinne eine guten Qualität. Foto: EGLV

Als öffentlich-rechtliche Wasserverbände sparen wir nicht bei der Instandhaltung, sondern inspizieren unsere Kanäle regelmäßig – im Sinne einer guten Qualität. Foto: EGLV

Zum Hintergrund:
JEFTA ist das geplante Handelsabkommen zwischen der EU und Japan. Tritt es in Kraft, entsteht ein riesiger Wirtschaftsraum, der 30 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts umfasst. JEFTA wäre das bislang größte Handelsabkommen der EU. Das Abkommen erleichtert nicht nur den Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen den Ländern. Viele der geplanten Regelungen können unseren Alltag stark beeinflussen. Vor allem droht uns mit JEFTA eine massive Privatisierung.

Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringen und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1600 Mitarbeiter und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 740 Kilometer Wasserläufe, rund 1320 Kilometer Abwasserkanäle, rund 350 Pumpwerke und fast 60 Kläranlagen).

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