Betrieb städtischer Kanalnetze durch Wasserverbände?
Große Resonanz bei Info-Veranstaltung von Emschergenossenschaft, Lippeverband und Ruhrverband.
Der Saal war voll, kein Platz mehr frei: Zahlreiche Vertreter von Städten aus der Emscher-, Lippe- und Ruhrregion kamen in der vergangenen Woche in den Essener Saalbau, wo wir gemeinsam mit dem Ruhrverband zum Thema „Übertragung kommunaler Kanalnetze auf die Wasserverbände“ informierten. Für die Kommunen würde die Übertragung der Stadtentwässerung an öffentliche Verbände unter anderem finanzielle Vorteile bieten. Denn: Wir sind nicht gewinnorientiert, als öffentlich-rechtliche Verbände sind wir sogenannte Non-Profit-Unternehmen. Privatunternehmen unterliegen dagegen einer höheren Steuerlast als öffentliche Unternehmen. Im Fall einer etwaigen Privatisierung könnte es theoretisch zu einer Gebührenerhöhung kommen.
Von öffentlichen Strukturen dagegen profitieren die Bürgerinnen und Bürger. Ein Beispiel mit Vorbildcharakter: die Stadt Hamm. Dort betreiben wir als Lippeverband seit genau zehn Jahren die Stadtentwässerung aus einer Hand und investieren pro Jahr rund elf Millionen Euro in die Stadtentwässerung. Das kommt gut an: In einer Imageanalyse hat ein Großteil der Befragten aus Hamm folgender Aussage zugestimmt: „Die Kanalnetzübernahme durch den Lippeverband ist positiv für Hamm.“ Wieso? Ganz einfach: Öffentlich-rechtliche Strukturen stehen für Qualität, Mitbestimmung und nachhaltige Investitionen im Sinne der Bürgerinnen und Bürger! Es wird nicht an der falschen Stelle gespart, sondern sogar noch weiter in die Infrastruktur und Instandhaltung investiert! Wir sind gespannt, welche Stadt aus der Emscher-Lippe-Region als erstes dem Beispiel Hamm folgen wird…