Der kaum bekannte Essener Fluss
Auch die Berne wird von der Emschergenossenschaft umgebaut.
Das Ruhrgebiet ist ja schon nach einem Fluss benannt, der diese Region gerade mal ein wenig am südlichen Rand streift. Die Stadt Essen wird gerne auch mal als Ruhrmetropole bezeichnet. Dabei müsste die Region Emschergebiet heißen – benannt nach ihrem zentralen Fluss Emscher. Und Essen, das wissen auch nur die wenigsten, entwässert ebenfalls zu fast zwei Dritteln ins Emschersystem. Der Hauptabwasserfluss ist dabei die Berne. Ein Fluss, den in Essen kaum einer kennt. Vor allem dort nicht, wo er entspringt…
Die Berne entspringt im Essener Südviertel, gleich hinter der Zentrale der Emschergenossenschaft an der Kronprinzenstraße. Die Quelle versickert gleich unterirdisch, der Bachlauf führt anschließend verrohrt unter der Essener Innenstadt entlang. An der Quelle erinnert die Straße Am Bernewäldchen sowie ein Stein mit der Inschrift BERNEQUELE an den vergessenen Fluss.
Im Bereich der alten Synagoge am Porscheplatz heißt die Bernestraße genau deswegen Bernestraße, weil…?!? Genau! Weil hier in mehreren Metern Tiefe die Berne in Rohren durchfließt. Erst an der Grillostraße erblickt sie das Tageslicht und fließt anschließend durch Altenessen und Bergeborbeck nach Bottrop, wo sie in die Emscher mündet.
Im Rahmen des Emscher-Umbaus wird auch die Berne vom Abwasser befreit und anschließend renaturiert. Die ersten Arbeiten beginnen im Herbst 2015 auf Bottroper Seite. Anfang 2016 wollen wir auch in Essen die ersten Rohre für den neuen unterirdischen Abwasserkanal parallel zur Berne verlegen. Insgesamt investieren wir rund 300 Millionen Euro in den Umbau des Bernesystems, dazu gehören aber auch Nebenläufe wie der Borbecker Mühlenbach und der Stoppenberger Bach.
Bis 2018 soll das Abwasser unter die Erde verbannt werden, bis 2020 wollen wir die Ökologie gestalten. Neugestaltet werden soll auch die Quelle der Berne am Südviertel. Das Gelände gehört der Stadt Essen, die Emschergenossenschaft steuert Ideen zu einer möglichen Umgestaltung bei.
Was halten Sie davon? Wie würden Sie die Quelle gestalten? Diskutieren Sie mit!