Ehrung für Jubilare und Pensionäre
Am 10. März lud die Emschergenossenschaft zur jährlichen Jubiläums- und Verabschiedungsfeier auf den Emscherquellhof nach Holzwickede ein.
Ein Hauch von Frühling liegt bereits über dem ehrwürdigen westfälischen Bauernhaus, das sich in der Vormittagssonne langsam füllt. Rund 130 Kollegen – aktive und ehemalige – sind heute angereist, um sich gebührend hochleben zu lassen. Immerhin blicken sie auf ein langes Berufsleben bei „Emschers“ zurück. Die Pensionäre des vergangenen Jahres freuen sich über ein Wiedersehen, die Jubiliare lassen ihre Erinnerungen durch die vergangenen 25 – und sogar 40 Betriebsjahre streifen.
40 Jahre…?! Hinter dieser imposanten Zahl verbirgt sich Erhard Kleinschmidt. Gerne erzählt er mir seine ganz persönliche Emscher-Geschichte. Sie begann am 1. April 1973, als der heute 63-Jährige als Bauzeichner im Wasserabfluss einstieg. Moment, aber wie kommen denn hier 40 Jahre zusammen? Der Jubilar klärt auf: Zwischen 1978 und 1980 beurlaubte ihn die Emschergenossenschaft. In diesen zwei Jahren machte er im Rahmen einer schulischen Ausbildung seinen Techniker nach.
Innovation als Antrieb
Als Kleinschmidt zur Emschergenossenschaft zurückkehrte, übernahm er das Pegelwesen. Der Neubau, die Planung und die Unterhaltung von Pegelanlagen bestimmten seinen Arbeitsalltag mehrere Jahrzehnte lang. Schließlich war er für unser gesamtes Verbandsgebiet zuständig. Ständig brachte er neue Vorschläge für effizientere Arbeitsabläufe ein. „Ich habe rund dreißig Verbesserungen eingeführt, fünfzehn davon wurden prämiert“, resümiert der leidenschaftliche Tüftler und Bastler stolz. Zu seinen Innovationen zählen beispielsweise Messanlagen mit Solarzellen und die Einführung einer speziellen Handramme zum leichteren Einschlagen der Pegellatten. Wie kommt man bloß auf so viele Einfälle? „Ich war immer unterwegs. Und wenn ich dabei hilfreiche Dinge entdeckt habe, habe ich sie mir direkt angeschaut und nachgefragt. Man konnte ja nicht immer alles googeln so wie heute“, erklärt er.
Ratgeber, Nordic Walking und Knopfharmonika
Erst 2012 verließ Kleinschmidt die Emschergenossenschaft und ging in den vorzeitigen Ruhestand, am 1. März 2015 wurde er offiziell pensioniert. „Heute genießen meine Lebensgefährtin und ich die freie Zeit“, sagt er zufrieden. Langeweile? Fehlanzeige! Seine vielen Ideen steckt der Rentner jetzt in selbst verfasste Broschüren zu den vielen verschiedenen Themen die ihn beschäftigen. Das nächste Projekt: Ein spezielles Kochbuch, das die Basics leckerer Hausmannsgerichte wie Grünkohl oder Möhreneintopf ganz simpel erklärt. Mit Nordic Walking und Tennis hält er sich körperlich fit. „Und gerade erst habe ich die Knopfharmonika für mich entdeckt“, ergänzt Kleinschmidt mit leuchtenden Augen. Und was nimmt er rückblickend aus seiner Dienstzeit mit? „Meine Arbeit hat Spuren hinterlassen. Wenn ich heute an der Emscher entlangfahre, sind dort immer noch meine Pegel im Einsatz.“