Gassi im Gefahrenbereich
Die Kronen der Emscherdeiche sind bei Hundespaziergängern überaus beliebt. Allerdings ist ihr Begehen sehr gefährlich und deshalb verboten.
„Napoleon…Napoooleeooon! Komma da raus getz – nich in das Emscherwasser!“ Ein kleiner Schnauzermischling, der dem Namen des französischen Großherrschers nicht so wirklich gerecht wird, taucht tropfend auf der Berme des Deiches auf und folgt der klaren Ansage seines Frauchens. Ausgelassen flitzt er die steile Böschung hoch und schüttelt sein nasses Fell auf den Schuhen der Besitzerin aus. Szenen wie diese beobachte ich fast täglich, wenn ich in Dinslaken entlang der Emscher unterwegs bin.
Die Kronen der eingezäunten Emscherdeiche erfreuen sich als Gassistrecke großer Beliebtheit, denn in der Regel sind sie menschenleer. Hunde können hier nach Belieben herumtollen. Aber das Begehen ist verboten! Nur wer unsere Warnschilder ignoriert und sich unerlaubt Zugang verschafft, genießt den freien Auslauf.
Warum das Verbot? Die Emscher und ihre Uferbereiche sind lebensgefährlich! Wer hier das Gleichgewicht verliert, fällt direkt ins Wasser. Und daraus kann man sich nur schwer wieder aus eigener Kraft befreien: Die Emscher hat eine starke Strömung, und das momentan noch zu weiten Teilen betonierte Bett ist extrem glatt und bietet keinerlei Halt. 1983 ertrank der Schriftsteller und Journalist Michael Holzach in Dortmund bei dem Versuch, seinen Hund Feldmann aus der Emscher zu retten.
Napoleon ist mit seinem Frauchen dann Gott sei Dank unbeschadet von dannen gezogen. Trotzdem bitten wir Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit darum, unsere Hinweise unbedingt zu beachten.
Übrigens: Da auch wir um den Naherholungswert der Strecken entlang der Emscher wissen, haben wir 1998 einen großen Teil der Betriebswege im ungefährlichen Bereich der Deiche geöffnet und aufbereitet. Der rund 100 Kilometer lange Emscher-Weg erlaubt sowohl Spaziergängern als auch Radfahrern ein attraktives Freizeitvergnügen! (Beitragsbild: Pixabay; Teaserbild: Rupert Oberhäuser)