Wir feiern den „Tag der Flüsse“
Auf geht’s nach Slowenien, Japan, Tirol, Frankreich Deutschland und in die USA…
Zum „Internationalen Tag der Flüsse“ haben wir uns auf die Reise gemacht und die Grenzen der Emscher-Lippe-Region hinter uns gelassen, denn: Andere Länder haben auch schöne Flüsse!
Ilias Abawi und die Rhone in Frankreich:
„On y danse, on y danse, Sur le pont d’Avignon“… Nein, getanzt habe ich noch nie auf der Pont Saint-Bénézet, besser bekannt als Brücke von Avignon aus dem französisches Volkslied aus dem 15. Jahrhundert – dennoch gehen mir die Textzeilen immer wieder durch den Kopf, wenn ich am Ufer der Rhone stehe und dieses unglaubliche Panorama genieße: die Brücke, der Papstpalast und in der Ferne die schneebedeckten Ausläufer der französischen Alpen. Die Rhone ist mein Lieblingsfluss, vor allem an dieser Stelle. Nirgends sonst wirkt sie so still und ruhig; wie eine spiegelglatte Fläche, auf der man scheinbar übers Wasser gehen könnte. Was mich an dem wasserreichsten Strom Frankreichs fasziniert, ist sein 812 Kilometer langer Verlauf, ausgehend vom schweizerischen Kanton Wallis in den Alpen, durch den unfassbar schönen Genfer See bis nach Südfrankreich, wo die Rhone mit einem Delta ins Mittelmeer fließt. Oh jee, ich fürchte, mich überkommt gerade wieder dieses Fernweh…;-)
Anne-Kathrin Lappe und die Soča in Slovenien:
Zuerst habe ich mich in das smaragdgrüne Wasser verliebt, dann in das ursprüngliche Land mit seinen geheimnisvollen Höhlen, Tälern und Wäldern. Die 140 Kilometer lange Soča ist mein Lieblingsfluss und Slowenien mittlerweile eines meiner Lieblings-Urlaubsziele. Die Soča gilt als einer der schönsten Flüsse Europas – dem kann ich nur zustimmen. Sie entspringt einer Karstquelle im Nordwesten Sloweniens im Nationalpark Triglav, fließt auf ihrem letzten Viertel durch Italien und mündet schließlich in die Adria. Stromschnellen, Schluchten, kleine Wasserfälle am Ufer, aber besonders die einmalige Wasserfarbe bieten Kanu-Sportlern, Erholungssuchenden und Anglern perfekte Bedingungen. Wer die Soča einmal erlebt hat, kehrt immer wieder zu ihr zurück.
Kerstin Fröhlich und der Kamogawa in Japan:
Mein Lieblingsfluss ist der Kamogawa – er fließt durch die japanische Stadt Kyoto. Man kann nahezu durch die gesamte Stadt entlang des Flusses laufen. Hier ist immer etwas los – vor allem auch bei den zahlreichen Radfahrern sind die Wege sehr beliebt. Bei meiner Japan-Reise habe ich die Radwege „getestet“ und war begeistert, wie entspannt in Japan Rad gefahren wird.
Julia Bransmöller und die Ruhr:
Als waschechte Essenerin gehört natürlich die Ruhr zu meinen Lieblingsflüssen. Sie ist ein 219,3 Kilometer langer Nebenfluss des Rheins. Ihre Quelle liegt nahe Winterberg im Rothaargebirge, sie durchläuft Großstädte wie Dortmund, Bochum und Essen, bis sie schließlich bei Duisburg-Ruhrort in den Rhein mündet. Ihre wirtschaftliche Hauptbedeutung liegt heute in der Trinkwasserversorgung des Ruhrgebiets. Viele Menschen im Ruhrgebiet nutzen den Fluss für diverse Freizeit- und Erholungsaktivitäten. Ich mag das alte „Fährhaus Rote-Mühle“ sehr gerne, welches direkt am Ruhrtalradweg in Essen-Heisingen liegt. Bei Spaziergängen oder beim Radeln kann man hier eine wirklich schöne Sicht auf die Ruhr genießen (und wenn man den Hals richtig streckt, dann sieht man gegenüber sogar den alten Förderturm der Zeche Heinrich).
Michael Steinbach und der Lech in Tirol:
Der Lech ist mein Lieblingsfluss – jedenfalls in seinem Gewässerabschnitt in Tirol, wo er noch ein echter Wildfluss ist! Mit meinem Kajak bin ich diese Strecke fast auf gesamter Länge gepaddelt – nur die berüchtigte „Stanzacher Walze“ habe ich ausgelassen, die war mir zu schwierig und zu gefährlich.
Das Tolle am Lech ist das Zusammenspiel von kristallklarem Wasser, dem Kalkgestein links und rechts und auf dem Grund, das den Fluss türkisfarben erscheinen lässt, und dem imposanten Hintergrund der Berge. Nach jeder Tour war ich erstmal froh, dass ich heil wieder auf festem Boden stehen konnte…
Agnes Sawer und die Seine in Paris:
Mein Lieblingsfluss ist die Seine. Sie entspringt auf dem Plateau von Langres in der Nähe von Dijon, im Burgund, durchquert den Norden Frankreichs und mündet bei Le Havre in den Ärmelkanal. Mit einer Länge von 777 km ist es, nach der Loire, der zweitlängste Fluss Frankreichs. Besonders eindrucksvoll prägt sich die Seine in das Stadtbild der französischen Hauptstadt ein. Während meines Studiums in Paris habe ich sehr viele Kilometer entlang des Flusses zurückgelegt. Die Ufer laden einfach zum Spazieren ein. Unterwegs kommt man nicht nur am Musée du Louvre und dem Musée d’Orsay vorbei, den wichtigsten Kunsthäusern des Landes, sondern kann auch noch in den Auslagen der Bouquinisten stöbern – ein perfekter Tag in Paris. Vor zwei Jahren hat die Bürgermeisterin Anne Hidalgo das rechte Seine-Ufer für Autos gesperrt und dort eine Fußgängerpromenade bauen lassen. Damit setzte sie einen Impuls zur Steigerung der Lebensqualität in der Metropole. Auch an diesem Beispiel zeigt sich, welche Möglichkeiten Flüsse für eine moderne Stadtentwicklung bieten.
Patricia Bender und der Colorado River in den USA:
Mein Lieblingsfluss ist seit diesem Sommer der über 2.300 Kilometer lange Colorado River im Südwesten der USA! Dieser mächtige Strom fließt durch gleich fünf nordamerikanische Bundesstaaten, nämlich Colorado, Utah, Arizona, Nevada und Kalifornien, bevor er auf mexikanischem Gebiet in den Golf von Kalifornien mündet. Die Gegend um die Kleinstadt Page in Arizona, wo sich auch der pittoreske „Horseshoe Bend“ (Colorado River in Hufeisenform!) findet, ist eines der größten Wassersportareale der USA. Eine grandiose Flusslandschaft, die wir gemeinsam mit den Kindern im Kajak erkundet haben – unfassbar beeindruckend!
Celina Winter und der Rhein in Nordrhein-Westfalen:
Am Niederrhein aufgewachsen, wähle ich natürlich den Rhein: 1.233 Kilometer schlängelt sich „Vater Rhein“ von den Alpen bis zur Nordsee und gibt mir immer ein heimisches Gefühl – ob früher während Klassenfahrten zur Rheinschlucht von Sankt Goarshausen (Loreley) oder jüngst bei einem Wochenendtrip nach Köln. Dabei besticht der gigantische Fluss durch seine Wandelbarkeit: der Rheinfall, ein Wasserfall in der Schweiz, Weinanbau am Mittelrhein, robuste Güterschiffe und unzählige Sehnsüchte, Legenden und Mythen machen ihn zu einem wunderschönen Fluss!