Kläranlage Schermbeck: Aus alt mach neu
Eine Kläranlage im laufenden Betrieb komplett zu modernisieren, ist eine schwierige Sache. Denn die Anlage darf nie stillstehen… …sonst würde ungereinigtes Abwasser ins Gewässer fließen. Darum wird die Kläranlage Schermbeck des Lippeverbandes seit April 2016 im laufenden Betrieb umgebaut. Die Anlage stammt aus den 1970er Jahren, wurde in den 1990ern ausgebaut und läuft seitdem rund um die Uhr. Nach rund 20 Jahren ist außerdem eine Steigerung der Reinigungsleistung nötig, denn die Gemeinde Schermbeck am Unterlauf der Lippe wächst. Statt 16.000 Einwohnerwerten (das Abwasser von 16.000 Einwohnern bzw. die entsprechende Menge an Gewerbeabwasser) sind es demnächst 18.000 Einwohnerwerte.
Derzeit ist die ganze Kläranlage eine einzige Baustelle. Auf dem Erweiterungsgelände, wo vor einem Jahr noch eine Wiese war, befinden sich derzeit zwei runde Nachklärbecken im Bau. Da surrt ein Kran, Arbeiter sind mit Einschalungen für die Betonbauwerke beschäftigt, der Boden ist tief ausgehoben, bis später um die Becken herum das Erdreich wieder angefüllt wird.
Auf dem bisherigen Kläranlagengelände ist das Pflaster aufgerissen. Das baufällige Rechengebäude wird demnächst abgerissen und erneuert, eine mobile Rechenanlage ist schon im Einsatz. Das Betriebsgebäude ist derzeit zugemauert, bis auch dort saniert wird, als Büro für Mitarbeiter dient zurzeit ein Container. Ein altes Klärbecken ist außer Betrieb und mit grünen Wasserpflanzen bewachsen, es macht demnächst einem Schlammeindicker Platz. Das bisherige Nachklärbecken wird zur Belebung umgebaut. Und wenn das alles fertig ist, werden zum Schluss die beiden Faulbehälter, in denen der Klärschlamm behandelt wird, kernsaniert.
Im Gewerbegebiet am Rand von Schermbeck wird all dies von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Doch wenn die Kläranlage eines Tages ausfallen würde, dies würde man sofort wahrnehmen: Schmutzwasser im Schermbecker Mühlenbach und in der Lippe – igitt!