

Neue Skala ordnet Starkregen ein!
Index hilft, „Jahrhundertereignisse“ besser zu verstehen.
Auch, wenn Donald Trump es leugnet – der Klimawandel ist leider real und er macht sich längst bemerkbar: Starkregenereignisse treten seit einigen Jahren immer häufiger und in immer kürzeren Abständen auf. Nicht wenigen Bürgern fällt die genaue Einordnung sogenannter „Jahrhundertregen“ schwer – vor allem dann, wenn eine solche „Jahrhundertkatastrophe“ gleich mehrfach binnen weniger Wochen eintritt. Statistische Wiederkehrintervalle wie „50-jährlicher Regen“ oder „größer als 100-jährliches Ereignis“ sind für die breite Öffentlichkeit oftmals nur schwer verständlich. Diese Erfahrung mussten meine Kollegen und ich in der Vergangenheit bereits unzählige Male auf Bürgerveranstaltungen machen…
Unsere beiden Verbände, die Emschergenossenschaft und der Lippeverband, haben daher nun einen neuartigen Starkregenindex entwickelt. Diesen wollen wir künftig in den Einzugsgebieten von Emscher und Lippe bei heftigen lokalen Starkregen nutzen, die grundsätzlich seltener als einmal in 100 Jahren auftreten. Unser Anliegen dabei: Wir wollen die Bedeutung eines Ereignisses weitaus verständlicher mit Hilfe einer einfachen Skalierung von 1 (moderat) bis 12 (extrem) sowie in einer farblichen Darstellung (grün bis violett) erläutern.
Beispiele aus Dortmund und Duisburg
Hier zwei Beispiele: Der höchste Starkregenindex seit dem Jahr 2000 resultiert etwa in der Stadt Dortmund vom 26. Juli 2008 mit 114 mm in sechs Stunden. Das entspricht selbst nach der neuen dezidierten Aufteilung einem „extremen“ Ereignis (Index größer als 12). Zum Vergleich: Der höchste seit 2000 in Duisburg gemessene Starkregenindex liegt „nur“ bei 4 (stark) und resultiert vom 18. Juli 2004 (36,5 mm in 30 Minuten). Bedeutend für die Ermittlung des Index sind übrigens die Faktoren Niederschlagsmenge und Niederschlagsdauer. Denn: Regnet es über einem Stadtteil 50 mm in einer halben Stunde, dann ist das weit schlimmer als wenn es 50 mm in einer ganzen Stunde regnen würde.
Wir hoffen, dass die Bürger künftig transparenter und einfacher nachvollziehen können, wie stark der Niederschlag insbesondere bei extremen Wetterereignissen in der Region war – noch viel mehr hoffen wir aber natürlich, dass es am besten erst gar nicht zu solchen Extremereignissen kommt!
Fotos: Andrea W. & Ilias A.