Neue Spezies erobert die Gewässerlandschaft
Seit wenigen Wochen wird ganz Mitteleuropa von einer bisher unbekannten Tierart überschwemmt. Die kleinen Exemplare der Spezies Pokemonus virtuali tauchten quasi aus dem Nichts auf.
Ihre früheren Verbreitungsgebiete sind unbekannt. Unbestätigten Gerüchten zufolge wurden Mitte der Neunziger Jahre vereinzelte Exemplare zunächst auf den japanischen Inseln, später auch auf allen Kontinenten gesichtet.
Welche Auswirkungen die Schwemme der in zahlreichen verschiedenen Gattungen auftauchenden neuen Tierart auf die endemische Flora und Fauna erwarten lässt ist noch nicht absehbar. Auch wenn bisher keine Angriffe der gelegentlich als äußerst lebhaft beschriebenen Tierchen auf Menschen, Haus- oder Nutztiere belegt sind, haben sich in den vergangenen Wochen zahlreiche Freiwillige aufgemacht, eine weitere Überflutung unseres Ökosystems mit diesem Neozoon zu verhindern. Als wirksame Waffe im Einsatz für den Artenschutz haben sich dabei handelsübliche Smartphones erwiesen.
Aus Sicht der Gewässerunterhaltung ist dieses ehrenamtliche Engagement vor allem jugendlichen Enthusiasten ausdrücklich zu begrüßen – insbesondere, wenn es an den ökologisch ausgebauten Gewässern ausgeübt wird. Es möge jedoch auch in diesem Fall der Eigenschutz nicht vernachlässigt werden. Wird die Jagd auf öffentlichen Straßen und Radwegen oder in der Nähe tiefer oder schnell fließender Gewässer ausgeübt, birgt die absolute Konzentration auf die eigene Jagdwaffe ungeahnte Gefahren. Es gilt daher der leicht abgewandelte Seglerspruch: Ein Auge für das Pokemon, das andere Auge fürs Leben!