NRWs Vorzeigefluss auf Zukunftskurs
An der Lippe tut sich einiges: Wir modernisieren unsere Anlagen, stemmen zwei große Renaturierungsprojekte und bauen das Wegenetz aus, damit die neu entstandenen Räume erlebbar werden!
Seit der Lippeverbandsversammlung am vergangenen Mittwoch in Kamen steht die Zukunft des Gewässers unter dem Stern einer verheißungsvollen Alliteration: Wasser, Wildnis, Wege und Wirtschaft – so formulierte unser Vorstandsvorsitzender Dr. Uli Paetzel seine Vision von der Lippe 2030!
Aber was heißt das konkret? Zunächst einmal ist sauberes Wasser das A und O für lebendige Bäche und Flüsse. Im Verbandsgebiet betreiben wir bereits flächendeckend wasserwirtschaftliche Anlagen, und jährlich kommen neue hinzu. Doch unser Bestand muss gleichzeitig modernisiert werden. Nur so können wir mit der technischen Entwicklung Schritt halten. Deshalb erhöhen wir die Investitionen in den kommenden Jahren hier deutlich – und schaffen damit die Voraussetzung für eine artenreiche und naturnahe Lippe.
Zwei Großprojekte im Kreis Recklinghausen halten uns dabei gerade besonders auf Trab: Auf einer Gesamtbaufläche von 30 Hektar schaffen wir bei Haus Vogelsang zwischen Datteln und Olfen neue Auenbereiche und reaktivieren Altarme. Im Bereich Haltern-Lippramsdorf und Marl verbessern wir mit der Rückverlegung alter Deiche den Hochwasserschutz. Im Zuge dieser Maßnahme entsteht eine rund 60 Hektar große Flussaue. Dazwischen – und an vielen anderen Stellen entlang des Ufers – ebnen wir Wege, damit die Natur auch erfahren werden kann. Natürlich in respektvollem Abstand zu Brutplätzen und Bewuchs. Pssst, ich verrate Ihnen mal meinen ganz persönlichen Lieblingsort an der Lippe: die 2014 fertiggestellte Mündung in Wesel! Hier erobert sich die Natur schon eindrucksvoll ihren Raum zurück: Tierarten wie Fledermäuse, Nachtigallen, Flussregenpfeifer und Quappen bevölkern das üppig grüne Habitat in friedlicher Koexistenz.
NRW-Umweltminister Johannes Remmel, Gastredner der Verbandsversammlung, bezeichnete die Lippe als „Vorzeigefluss für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie“. Und womit? Mit Recht!