Schüler helfen Leben: Wir sind dabei!
Johanna Blindert unterstützt ihren Papa einen Tag auf unserer Kläranlage Dinslaken-Emschermündung und spendet ihren Lohn.
Bei der Themenverteilung in unserer Redaktion schnellte meine Hand diese Woche bei „Schüler helfen Leben“ in die Höhe. Was genau dahinter steckt, wusste ich nicht, nur, dass ich unseren Kollegen Frank Blindert und seine zehnjährige Tochter Johanna bei ihrer Arbeit auf unserer Kläranlage Dinslaken-Emschermündung begleiten werde. Na, da sag ich doch nicht nein! Aber Moment mal, zehn Jahre? Das ist verdammt jung für eine Kollegin, die sich für unser Kerngeschäft, die Abwasserreinigung, interessiert.
Johanna Blindert tauschte im Rahmen des Projekts „Schüler helfen Leben“ für einen Tag die Schulbank gegen ihren neuen Arbeitsplatz, das Klärwerk Dinslaken-Emschermündung. Der Grund für die Wahl ihres Arbeitgebers für einen Tag ist naheliegend: Johannas Papa, welcher seit neun Jahren im Labor der Kläranlage als Fachkraft für Abwassertechnik arbeitet – für einen Tag dem Papa über die Schulter schauen und dabei noch Gutes tun, das findet Johanna toll.
Voller Tatendrang machte sich das Vater-Tochter-Gespann somit pünktlich um acht Uhr ans Werk. Los ging es mit einer Führung über die Kläranlage, welche momentan übrigens umgebaut wird. Johanna fasst die Führung wohl recht gut zusammen: „Die Rechenhalle ist ziemlich ekelig und Belebungsbecken sind für den Menschen richtig gefährlich: Durch den Sauerstoff geht man unter wie ein Stein.“ Recht hat sie! Neben den verschiedenen Reinigungsstufen lernte die Zehnjährige auch, dass auf unserer Kläranlage das Abwasser von rund 2.400.000 Einwohnerwerte (Menschen plus Industrie) gereinigt wird – eine interessante Aufgabe, wie sie selbst findet.
Angekommen am Hauptarbeitsplatz von Frank Blindert, dem Labor, hieß es dann: unzählige mikroskopisch kleine Bakterien im Belebtschlamm – also das, was nach der kompletten Klärung unseres Abwassers noch übrig bleibt – untersuchen. Da tummeln sich nämlich ziemlich viele Bakterien, welche tagtäglich ganze Arbeit leisten: Sie ernähren sich von eben diesem Schlamm und verdichten ihn somit. Anhand eines Leitfadens identifizieren Frank und Johanna Blindert an diesem Tag Tierchen für Tierchen und unterstützen damit ganz nebenbei Hilfsprojekte in und außerhalb Deutschlands, an die Johanna ihren Lohn, welchen sie von unserer Emschergenossenschaft erhält, ganze 50 Euro für fünf Stunden, spenden wird. Und das findet sie sehr gut. Wir auch: Respekt für diese tolle Einstellung!
Johanna kann sich auch für das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „Schüler helfen Leben“ vorstellen, uns auf der Kläranlage Dinslaken-Emschermündung zu unterstützen. Bis dahin wünschen wir ihr viel Spaß in der Schule und hoffen, dass sie weiterhin so wissbegierig bleibt!