Von der Lust zur Last
Was bedeutet Abhängigkeit? Und wie entsteht Sucht? Azubi Hussein Khalife berichtet vom Präventionsseminar.
Vom 21. bis zum 23. März 2016 fand das jährliche Drogen- und Suchtpräventionsseminar „Von der Lust zur Last“ mit dem ersten Lehrjahr aller Berufe unseres Hauses im Freizeitwerk Welper in Hattingen statt. Das Seminar vermittelte den Auszubildenden einen Eindruck davon, was Abhängigkeit bedeutet – aber vor allem auch davon, wie man in die Abhängigkeit gerät.
Genuss wird zur Sucht
Zu Beginn stellte die Fachstelle für Suchtprävention „Kadesch“ aus Herne ihre Einrichtung vor und erklärte uns den Unterschied zwischen Genuss und Sucht. Und auch die gefährlichen Folgen der Entwicklung wenn aus Genuss eine Sucht wird. Veranschaulicht wurde das Ganze von zwei in Abstinenz lebenden Personen, die zurzeit in der Einrichtung behandelt werden. Sie erzählten mutig über ihr Leben vor der Sucht, wie sie in die Sucht geraten sind, wie schnell sich ihr Leben zum Negativen verändert hat, welche kurzfristigen und dauerhaften gesundheitlichen Folgen aber auch familiäre und berufliche Probleme entstehen, wie die Sucht den Menschen ein Leben lang trotz völliger Abstinenz verfolgt und wie gefährlich ein Rückfall ist. Anschließend beantworteten sie alle Fragen der erstaunten und gespannt zuhörenden Auszubildenden. Wir waren alle verblüfft von dem Mut und der Ehrlichkeit der beiden Personen und sprachen ihnen mehrfach großen Respekt aus.
Abhängigkeit und Arbeit
Als nächstes informierten unsere Suchtbeauftragten Herr Müller und Frau Betzinger in einem Vortrag über die Dienstvereinbarung Sucht in unserem Hause, über die internen Ansprechpartner bei eigener oder Co-Abhängigkeit, über die Folgen der Bekanntmachung einer Suchterkrankung und das Verhalten im Anschluss. Danach bekamen wir einen Kurzfilm über ein Experiment mit Profi-Kranfahrern zu sehen die unter Alkoholeinfluss ihre alltäglichen Arbeiten erfüllen sollten. Der Film zeigte ganz klar, wie gefährlich das Arbeiten unter Alkoholeinfluss ist.
Teamgeist macht stark!
Um die Auszubildenden, die an verschiedenen Standorten arbeiten und aus verschiedenen Ausbildungsberufen kommen als Team näher zu bringen und zu stärken, haben wir gemeinsam verschiedene Spiele in bunten Gruppen miteinander und gegeneinander um kleine Preise gespielt. Ehrgeiz, Teamwork, Geduld aber auch Körpernähe waren Voraussetzung.
Dienstag und Mittwoch übernahmen die Teamer von der ginko Stiftung, die schon seit Jahren mit uns das Seminar durchführt, die Leitung. Die ginko Stiftung für Prävention ist eine operative Organisation, die zur Erfüllung ihres Zwecks selbst Projekte sowie Kampagnen durchführt und versteht sich als Gesprächs-, Informations- und Kontaktzentrum. Ihr Ziel ist es, Kinder und Jugendliche bei Schwierigkeiten und Konflikten zu unterstützen sowie die Entwicklung von Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen zu verhindern.