Wieso der Emscher-Umbau ein echtes „Mammut“-Projekt ist…
Bei den Renaturierungsarbeiten stießen Arbeiter bereits auf Prähistorisches.
Das Großprojekt Emscher-Umbau ist ein echtes „Mammut“-Projekt – und das nicht nur sprichwörtlich, sondern im allerwahrsten Sinne des Wortes: Bei den Kanalarbeiten in der Region förderte die Emschergenossenschaft bereits mehr als einmal Prähistorisches zu Tage…
Beim Bau des neuen unterirdischen Abwasserkanals an der Boye etwa ist die Emschergenossenschaft in diesem Jahr wieder auf urzeitliche Knochen gestoßen. Gefunden wurden insgesamt drei Backenzähne eines oder mehrerer Mammuts sowie ein Rippenfragment eines noch unbestimmten eiszeitlichen Tieres.
Das genaue Alter der Knochen wird derzeit noch untersucht, vermutet wird aber eine Spanne von 50.000 bis 70.000 Jahren vor unserer Zeit. Die prähistorischen Knochen wurden bei den Bauarbeiten im Grenzgebiet zwischen Bottrop und Gladbeck – in sieben Metern Tiefe. Bei den Backenzähnen war laut der Archäologen, die die Bauarbeiten der Emschergenossenschaft begleiten, sogar die Zahnwurzel noch vorhanden.
Bereits mehrfach förderte der Emscher-Umbau in den vergangenen Jahren Spuren der Vergangenheit zutage. Bereits in Herne und Gelsenkirchen wurden Knochenteile eines Mammuts gefunden, in Dortmund sogar Spuren eines Römer-Lagers. Insbesondere robustes Knochenmaterial oder z.B. Backenzähne überdauern die Jahrtausende in den Flussablagerungen. Aufgrund des „Gewässerflusses“ über die Zeit werden die einzelnen Knochenfragmente jedoch auseinandergeschwemmt. Daher findet man in der Emscher-Region nie ganze Skelettteile eines Mammuts bzw. eines anderen urzeitlichen Tieres.
Zunächst werden die Funde analysiert. Im Anschluss werden sie an ein Museum zur dauerhaften Lagerung bzw. Ausstellung übergeben. Übrigens: Die Hoffnung, einen Dinosaurier auszugraben, haben wir noch nicht aufgegeben…