Wirbel um den Hüller Bach in Herne
Gerüche und Rodungen sorgen für Verwunderung
Unser Hüller Bach sorgt derzeit für Wirbel. Zum einen stoßen Rodungsarbeiten an der Hofstraße in Herne teilweise auf Unverständnis. Zum anderen sorgte Tierblut im Wasser für starke Irritationen bei der Bevölkerung.
Es ist gut nachvollziehbar, wie es auf den Betrachter wirkt, wenn da plötzlich eine rotbraune, stinkende Brühe durchs Gewässer fließt. In diesem Fall handelt es sich wohl um Abwasser-Einleitung von einem Schlachtbetrieb. Da der Hüller Bach ein offener Abwasserkanal ist, bedeutet dies, dass hier nicht nur Regenwasser und „menschliche Hinterlassenschaften“, sondern eben auch industrielle Abwässer hindurchfließen.
Abwasserfreiheit im Herbst 2021
Das Beispiel Hüller Bach zeigt, wie wichtig der Emscher-Umbau und die Verlegung der offenen Abwasserkanäle unter die Erde sind. In Herne werden – anders als ursprünglich geplant – die Kanalbauarbeiten im Herbst 2021 abgeschlossen sein. Der Grund für die Verzögerung sind gesetzliche Bestimmungen: Neben verschärften Bedingungen bei der Kampfmittelräumung spielt hier vor allem auch der Hochwasserschutz eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang stehen auch die umfangreichen Rodungen an der Hofstraße.
Die Rodungsmaßnahmen werden aufgrund der gesetzlichen Vorgaben durchgeführt und sind mit der Bezirksregierung Arnsberg und der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. Sie dürfen nur in der vegetationsarmen Zeit durchgeführt, um beispielsweise Vögel nicht während der Brutzeit zu stören. Ziel der Maßnahmen ist die Standsicherheit der Deiche und somit der Hochwasserschutz.
Ende 2021 wird der Hüller Bach auf seiner kompletten Länge vom Abwasser befreit sein. Dann kann die Renaturierung beginnen und unappetitliche Zwischenfälle dieser Art gehören der Vergangenheit an.