Dortmund: Die größten Kanäle führen zur Lippe

Dortmund: Die größten Kanäle führen zur Lippe

Dortmund an der Lippe? Dortmund liegt doch an der Emscher! Lippe ist aber auch richtig: Über die Körne zur Seseke zur Lippe fließt sogar ziemlich viel Dortmunder Wasser. Die letzten Kanäle dafür werden gerade gebaut. Wer das Flüsschen Seseke (früher ein Abwasserlauf wie die Emscher) schon neu entdeckt hat, weiß, was alles möglich ist, wenn nur erstmal das Abwasser raus ist: Sanfte Ufer, flaches Wasser mit Fischen darin. Das Sesekeprogramm ist mittlerweile abgeschlossen, Kläranlagen und Kanäle sind gebaut, die Gewässer sind wieder sauber.

Die Seseke fließt von Bönen über Kamen bis zur Mündung in Lünen. Bei Kamen vereinigt sich die Seseke mit der Körne, die von Süden aus Dortmund kommt und fast gleich viel Wasser führt. Und die Körne? Sie ist auch ein naturnaher, sauberer Bach geworden, jedenfalls ab der Flughafenstraße in Dortmund. Anders sieht es in den Stadtteilen Scharnhorst, Kirchderne, Wambel und Körne aus, wo der Körne-Oberlauf, Kirchderner Graben und Rüschebrinkgraben noch als Betonrinnen mitten durch das Stadtgebiet führen.

Aus der Vogelperspektive ist erkennbar, wo überall der LIPPEVERBAND im Dortmunder Nordosten unterirdischen Kanäle bau (gelbe Linien).

Aus der Vogelperspektive ist erkennbar, wo überall der LIPPEVERBAND im Dortmunder Nordosten unterirdischen Kanäle bau (gelbe Linien).

Aber auch hier sind die Tage der offenen Abwasserführung gezählt: Seit Mitte Juni ist der unterirdische Abwasserkanal am Kirchderner Graben fertig, bis September 2015 folgen die großen geschlossenen Sammler unter dem Körne-Oberlauf und dem Rüschebrinkgraben. Die größten Kanäle, die dann das Abwasser zur Lippeverbands-Kläranlage Dortmund-Scharnhorst transportieren, haben einen Durchmesser von 3,40 Meter!

Mit dem Projekt, das beim Lippeverband den Namen „Knoten Scharnhorst“ trägt (weil viele wasserwirtschaftliche Anlagen wie in einem Knoten zusammenlaufen) werden im Dortmunder Nordosten,  der geografisch zum Lippegebiet gehört, die letzten „Köttelbecken“ beseitigt. Dann kann auch dort – wie schon an der Seseke – die Renaturierung der Gewässer folgen.

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