Dortmund bekommt einen neuen Bach
Der letzte ehemalige Schmutzwasserlauf, der von Dortmund aus zur Lippe fließt, wird jetzt renaturiert.
Kirchderner Graben? Wenn man die Leute im Stadtteil Dortmund-Scharnhorst fragt, kennen ihn die meisten. Andere sagen „Köttelbecke“, auch Verwechslungen mit der Emscher gibt es, weil ja die früheren Schmutzwasserläufe, die zum Lippepegebiet gehören, ganz ähnlich aussehen wie die Zuläufe zur Emscher – vor der ökologischen Verbesserung.
Genau wie beim Umbau des Emscher-Systems wurden auch bei unserem Großprojekt „Knoten-Scharnhorst“ – damit sind sämtliche Oberläufe der Körne gemeint – zuerst geschlossene Abwasserkanäle gebaut, dann folgt die Renaturierung. Und dabei wird jetzt das letzte Kapitel aufgeschlagen: Der Kirchderner Graben, größter Körne-Zufluss und für Scharnhorst ein prägendes Gewässer, ist bereits sauber und wird bis Anfang 2021 umgestaltet.
12,3 Millionen Euro investiert der Lippeverband für 7,5 Kilometer Gewässerumgestaltung. Dafür bekommen die Dortmunder Bürger eine ganze Menge: Die Abwassergerüche sind schon weg, in Zukunft wird der langweilige, in Betonschalen gelegte Wasserlauf wieder ein richtiger Bach, der sich schlängelt und stellenweise auch etwas mehr Breite bekommt. Zumindest auf einem Teilstück wird daneben ein neu gebauter Radweg verlaufen.
Kein Wunder, dass sich sowohl Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau als auch unser Vorstands-Chef Uli Paetzel beim symbolischen Spatenstich auf den neuen Bach freuten. Was ich bei dieser Veranstaltung dazugelernt habe: Dortmund ist mit 63 Prozent Grünflächenanteil schon jetzt eine grüne Stadt – Donnerwetter!