Ein Ufo auf dem Klärwerk

Ein Ufo auf dem Klärwerk

Weltrekord in Dinslaken! Nanu? Was ist denn das? Kirmes auf der Kläranlage, ein Raumschiff bei der Emschergenossenschaft oder hat da jemand einen Drehwurm? Nein, das ist ein Weltrekord!
Mit einer Belichtungszeit von über 100 Minuten (!) hat Michael Krone ein sogenanntes „Ufo“ auf dem Klärwerk Emschermündung erschaffen. Seit Jahren schon liefert er sich mit anderen Fotografen ein Wettrennen um das größte „Ufo“ der Welt. Ufo meint in diesem Fall kein außerirdisches Fortbewegungsmittel, sondern ein Objekt der speziellen „Light-Art-Performance“. Mit viel Licht, Zeit und vor allen Dingen mit großer Langsamkeit entstehen so ganz spezielle Fotos – ohne Montage oder Photoshop.

Die Entstehung dieses Bildes hat an einem brütend heißen Nachmittag im Mai diesen Jahres begonnen. Gemeinsam mit meinen Kollegen Stefan Stegemann und Michael Meister bin ich damals mit Michael Krone über das weitläufige Gelände des Klärwerks gestapft. Die Kollegen kennen sich hier bestens aus, sind verantwortlich für den täglichen reibungslosen Ablauf – im wahrsten Sinne des Wortes…

An diesem Tag waren wir jedoch auf der Suche nach einem möglichen Ort für eine „Light-Art-Performance“.  Plötzlich stürmte Michael Krone los und blieb vor einem runden Wasserbecken stehen, das früher als – ACHTUNG FACHWORT! – „Belebtschlammflotationsbecken“ genutzt wurde und heute ausgedient hat.  Dunstig und doch schwer lag die Nachmittagshitze über der Anlage, unendlich langsam strich die alte Räumerbrücke über die Wasserfläche hinweg, mit dem bloßen Auge kaum zu sehen . Industrie-Idylle auf der Kläranlage, fast schon ein bisschen vergessen wirkte das alles.

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Das Klärwerk Emschermündung; Foto: Emschergenossenschaft, Jochen Durchleuchter

Genau hier sollte das „Ufo“ entstehen. Das Klärwerk ist ein Arbeitsort und kein Spielplatz – aber die außergewöhnliche Idee und der Enthusiasmus von Michael Krone überzeugten uns und wir erteilten die Erlaubnis. Ein erster Termin für die nächtliche Aktion wurde geplant und fiel prompt ins Wasser. Regnen darf es natürlich nicht bei dieser Art von Fotografie. Es ist die ausgetüftelte Kombination von spezieller Beleuchtung der Räumerbrücke, der langsamen Fahrt und der wahnsinnig langen Belichtungszeit. Aber im zweiten Anlauf klappte es schließlich und der 3-stündige Aufbau hatte sich gelohnt: Mit 65,5 Metern Durchmesser wird das Ufo auf dem „World-Light-Art-Kongress“ offiziell zum größten der Welt erklärt. Glückwunsch! Und wir haben unser erstes Emscher-Ufo!

Das preisgekrönte "Ufo"

Das preisgekrönte „Ufo“; Foto: Michael Krone

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