Weltwasser-Woche, Teil 1: Abwasserkanäle statt Schmutzwasserläufe
Am 22. März ist Weltwassertag. In diesem Jahr steht das Thema Abwasser im Fokus. Emschergenossenschaft und Lippeverband sind Deutschlands größter Abwasserentsorger – so erweitern wir den Weltwassertag gleich zu einer ganzen Themenwoche und beschreiben in einer kleinen Serie den Weg des Abwassers mit täglichen Beiträgen. Heute startet die Serie mit den neuen Abwasserkanälen bei Emschergenossenschaft und Lippeverband.
„Früher“ – d. h. noch Anfang der 1990er Jahre – endeten in den Emscherstädten und auch in einigen Kommunen an der Lippe die Kanalnetze dort, wo die Wasserläufe von Emschergenossenschaft und Lippeverband mit offener Abwasserführung begannen. Heute sind entlang der damit wieder sauber gewordenen Gewässer fast überall unterirdische Abwasserkanäle gebaut, der Emscher-Umbau und das Seseke-Programm haben es möglich gemacht!
Das bedeutet auf der anderen Seite: Wir betreiben zahlreiche Abwasserkanäle, die die „Lücke“ zwischen städtischer Kanalisation und Kläranlagen schließen – bei der Emschergenossenschaft sind es bisher insgesamt 328 km, nahezu flächendeckend im gesamten Einzugsgebiet, beim Lippeverband sind es immerhin 133 km – überwiegend an der Seseke im Kreis Unna, in Datteln und Hamm.
Damit verändern sich auch unsere Aufgaben: Während die Gewässer, die früher als „Betriebsanlagen“ galten, wieder sauber und umgestaltet sind, dabei wieder mehr sich selbst überlassen werden, sind bei den Betriebsabteilungen eigene Kanal-Teams entstanden, die unsere neuen Kanäle und Regenwasserbehandlungsanlagen inspizieren und in Schuss halten. Diese neuen Aufgaben erfordern nicht nur eigenes Gerät wie spezielle Fahrzeuge, Atemschutz und Sicherungsgeschirr, sondern auch neue Qualifikationen. Moderne Technik wie Fernmessung und -steuerung und die Digitalisierung erleichtern diesen Job.
Die nächsten Folgen unserer Abwasser-Serie in dieser Woche:
Dienstag: „Sonderfall“ Stadtentwässerung Hamm
Mittwoch: Trennung von Regenwasser und Abwasser
Donnerstag: Aus Abwasser wird Energie
Freitag: Wohnen an einer Kläranlage
(Fotos: M. Steinbach/EGLV)