Nature for Water – Natur und Gewässer im Fokus
Jedes Jahr am 22. März feiern die Vereinten Nationen den Weltwassertag
Das offizielle Motto lautet ein wenig steif „naturbasierte Lösungen für Wasser“ – da klingt die englische Version „Nature for Water“ doch zum Glück wesentlich einfacher und klarer – in jedem Fall ein Aufruf, in Gewässern mehr zu sehen als ein Element zum Baden, Angeln oder Boot fahren. In unserer Region waren naturnahe Gewässer noch vor wenigen Jahrzehnten Mangelware. Heute werden es immer mehr – vor allem an der Emscher.
Noch ist das Emscher-Einzugsgebiet als Naturraum ein Flickenteppich: Aber es gibt schon sehr überzeugende Umgestaltungen ehemaliger Schmutzwasserläufe– der Läppkes Mühlenbach in Oberhausen, der Deininghauser Bach in Castrop-Rauxel, auch die Alte Emscher in Duisburg gehören dazu. Sogar die Emscher selbst kann sich im Oberlauf und auf der „Teststrecke“ unterhalb von Dortmund-Deusen schon sehen lassen. Daneben existieren immer noch Wasserläufe, die in Betonschalen und Spundwände eingepfercht sind und im Sommer übel riechen – eine Region im Umbruch.
An der Lippe gab es schon immer dieses Nebeneinander von „Hui“ und „Pfui“: Idyllische Flussabschnitte neben monotonen Deichstrecken, “emschermäßig“ ausgebaute offene Schmutzwasserläufe wie die Seseke im Kreis Unna, den Dattelner Mühlenbach oder den Herringer Bach in Hamm. Bis heute gibt es von beiden etwas, doch die Gewichte haben sich inzwischen stark verschoben: An der Lippe und ihren Nebenläufen ist die Natur unübersehbar auf dem Vormarsch. Zugleich wächst aber auch scheinbar der Druck, neu entstandene Natur möglichst aus nächster Nähe zu erleben. Ich habe den Eindruck, dass es gar nicht genug Fähren, Wege und Stege geben kann – oder doch?
Hier ist eine kleine Auswahl unserer Gewässer, an denen die Natur bereits zurückgekehrt ist: