62 Millionen Euro für den Landwehrbach
Eine wertvolle Investition in die Aufwertung der Region!
Beim Emscher-Umbau dreht sich in diesem Jahr vieles um den großen Abwasserkanal Emscher – klar, er wird ja auch im September nach fast zehn Jahren Bauzeit schrittweise in Betrieb genommen. Nicht vergessen werden sollten dabei all die Bauarbeiten, die noch an den Nebenläufen stattfinden. Zum Beispiel am Landwehrbach in Castrop-Rauxel und Herne. Hier starten wir in den kommenden Wochen erst den Kanalbau – allein in den Abschnitt auf Castroper Gebiet investieren wir aktuell rund 37 Millionen Euro!
Hierbei handelt es sich um einen 3,45 Kilometer langen Abwasserkanal am Landwehrbach sowie rund 400 Meter Kanal am Börsinghauser Bach. Die unterschiedlich großen Rohre werden allesamt unterirdisch vorgetrieben – sie haben Innendurchmesser von 70 cm, 1 Meter, 2,20 Meter, 2,40 Meter und 2,60 Meter. Für die ganz Technik-Verliebten: Die kleinen Rohre (70 cm und 1 Meter) verteilen sich auf einer Länge von 1638 Meter. Aufgrund der geringen Durchmesser wird dieser Vortrieb unbemannt (also automatisch) gefahren.
Regenwasserbehandlung zur Trennung von sauberem Regenwasser von schmutzigem Abwasser
Auf 2166 Metern werden dagegen die größeren Rohre (2,20 bis 2,60 Meter) verlegt, hier ist der Vortrieb bemannt. Insgesamt 38 Schachtbauwerke sind für den Kanalbau in Castrop-Rauxel notwendig. Zudem entsteht an der Holthauser Straße eine sogenannte Regenwasserbehandlung zur Trennung von sauberem Regenwasser von schmutzigem Abwasser (die genaue Funktionsweise eines solchen Bauwerks erklären wir hier).
Der Bauabschnitt umfasst auch die ein oder andere besondere Herausforderung: Der Kanalbau unterquert nämlich nicht nur die Bundesautobahn A 2, sondern auch zwei Strecken der Deutschen Bahn!!!
Auch in Herne wird am Landwehrbach gebaut
Bereits im Bau befindlich ist dagegen der Abwasserkanal am Landwehrbach auf Herner Stadtgebiet – und zwar auf einer Länge von rund 1800 Metern. Dieser Abschnitt wird Anfang 2019 fertig. In den kommenden Tagen beginnen wir nun in Herne mit der Verlegung eines weiteren knapp 840 Meter langen Kanals (geplante Bauzeit: bis Mitte 2020).
Dieser Landwehrbach-Kanal wird einen Innendurchmesser von 1,60 Meter haben und im unbemannten Vortrieb in den Boden gepresst werden. In den Landwehrbach mündet übrigens in Herne der Sodinger Bach. Auch hier müssen im Rahmen des Emscher-Umbaus parallel zum Gewässer unterirdische Abwasserkanäle (Innendurchmesser: 1,60 bis 2 Meter) von der Kantstraße bis zur Anbindung an den Landwehrbach-Kanal sowie kleinere, städtische Seiten-Anschlüsse erstellt werden.
Von der Kantstraße aus werden rund 400 Meter entgegen der Fließrichtung in offener Bauweise erstellt. Denn: Hier verläuft das Gelände mit erheblichem Gefälle, so dass ein Vortrieb völlig unwirtschaftlich ist. Die übrigen 1,16 Kilometer werden dagegen wieder im unbemannten Vortrieb aufgefahren. Die notwendigen Rodungsarbeiten für den Kanalbau waren bereits im letzten Jahr ausgeführt worden. Die Baumaßnahme beginnt zunächst mit der Absteckung der Vermessung, der Einrichtung der Baustelle sowie den vorlaufenden Kampfmitteluntersuchungen.
Das Auftragsvolumen für die Maßnahme in Herne beträgt hier knapp 25 Millionen Euro – eine wertvolle Investition in die Abwasserfreiheit im Emscher-System und in die Aufwertung der Region…!