„Alles klar!?…“ – Junge Forscher untersuchen Abwasser
Im Rahmen des NRW-weiten Schülerwettbewerbs „bio-logisch“ haben Kinder und Jugendliche zum Thema Abwasser geforscht.
„Köttelbecke des Ruhrgebiets“ wurde der Fluss Emscher noch vor 20 Jahren genannt. Erkläre, wie es zu diesem Spitznamen kam und welche Maßnahmen dazu führten, dass der Begriff heute nicht mehr zutrifft“, so lautete die erste von sechs Aufgaben, die die Schülerinnern und Schüler beim diesjährigen Wettbewerb „bio-logisch“ lösen mussten. Zusätzlich sollte unter anderem noch eine Modellkläranlage konstruiert und die Wirkungsweise der biologischen Reinigungsstufe erläutert werden. Die Zusatzaufgaben für die Klassen 7 bis 10 waren noch etwas kniffeliger. Die älteren Teilmehmerinnen und Teilnehmer mussten ein Experiment zum Lotus-Effekt durchführen und die ökologischen Folgen von Spurenstoffen erklären.
Intensive Beschäftigung mit den Naturwissenschaften
Ungefähr 3.700 Schülerinnen und Schüler aus ganz NRW haben dieses Jahr an dem Einzelwettbewerb „bio-logisch“ teilgenommen und zum Leitthema „Alles klar!?…“ experimentiert. Das vom Land NRW ins Leben gerufene Projekt steht jedes Mal unter einem anderen Motto. Letztes Jahr haben sich die Kinder und Jugendlichen mit dem Geruchssinn auseinandergesetzt. Dieses Jahr wurde zum Thema Wasser geforscht.
Seit 2013 wird der Wettbewerb, bei dem sich alles rund um das Fach Biologie dreht und für die Sekundarstufe 1 gedacht ist, von Emschergenossenschaft und Lippeverband gefördert. Die jungen Wissenschaftler haben die Möglichkeit, sich forschend biologischen Themen zu widmen und sich auf diese Weise intensiver mit den Naturwissenschaft zu beschäftigen. Bisher haben mehr als 60.000 Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Wettbewerbs experimentiert. Die Jahrgangsbesten werden nicht nur zur Feierstunde eingeladen, sondern nehmen auch an einer viertägigen Schülerakademie teil, wo sie unter Anleitung Experimente durchführen und einen Einblick in die Wissenschaftspraxis erhalten.
So auch dieses Jahr. Die Akademie-Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten unter anderem zusammen mit den Biologen der Ruhr-Universität Bochum Honig her und befassten sich unter Anleitung unserer Kollegen Kerstin Stuhr, Dr. Sven Lyko und Stefan Stegemann mit der Spurenstoff-Problematik bei ihrem gestrigen Besuch auf der Kläranlage Emscher-Mündung in Dinslaken. Dort haben sie selbst Experimente mit Aktivkohle durchgeführt und bekamen eine Führung über die Anlage.
Den Spurenstoffen auf der Spur
Auf der heutigen Siegerehrung, auf der sie von Kay Berger, dem Vertreter des NRW Schulministeriums, empfangen wurden, haben die Kinder und Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Akademietage vorgestellt und auch von den Aufgaben berichtet, die sie im Rahmen des Wettbewerbs lösen mussten. Die Spurenstoff-Problematik haben die Schülerinnen und Schüler auf den Punkt gebracht: Eine flächendeckende vierte Reinigungsstufe ist nicht sinnvoll, wenn gleichzeitig Chemikalien und Medikamente unreflektiert ins Wasser geleitet werden.
„Ohne Wasser kein Leben“, das war das Fazit des Vortrags, den Professor Susanne Hüttemeister, Leiterin des Zeiss Planetariums Bochum, hielt. Die Professorin für Astronomie zeigte am Sternenhimmel die Welt, den Mars und den Jupitermond Europa, erklärte in welcher Form Wasser im Universum vorkommt und verwies auch auf die Lichtverschmutzung, die ein Problem für unsere Ökosysteme dargestellt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs lernten somit nicht nur, wie man naturwissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet. Sie haben sich auch mit wichtigen Umweltfragen beschäftigt. Wir freuen uns, dass wir auch dieses Jahr so viele Kinder und Jugendliche für naturwissenschaftliche und wasserwirtschaftliche Themen begeistern konnten und gratulieren allen Gewinnerinnen und Gewinnern ganz herzlich.