Der Borbecker Mühlenbach und die Wasserralle

Der Borbecker Mühlenbach und die Wasserralle

Neues von der Wasserralle.

Am Mittellauf des Borbecker Mühlenbachs, am Frohnhauser Weg an der Grenze Essen/Mülheim an der Ruhr, plant die Emschergenossenschaft den Bau eines unterirdischen Regenrückhaltebeckens zur weiteren Verbesserung des Hochwassermanagements.  Ins Stocken geraten sind die Vorbereitungen jedoch im vergangenen Jahr, als im Auftrag der Emschergenossenschaft ein sogenanntes Monitoring an der künftigen Baufläche vorgenommen wurde und dabei die Wasserralle gehört wurde. Für den schützenswerten Vogel muss erst ein Ersatz-Zuhause geschaffen werden, bevor gebaut werden kann. Die Ersatzfläche schafft die Emschergenossenschaft ab demnächst. Doch damit allein ist es noch nicht getan…

Um diese Fläche geht es: Hier wurde die Wasserralle gehört. Foto: Ilias Abawi/Emschergenossenschaft

Die Wasserralle ist in der Regel in Sumpfgebieten beheimatet. Ein feuchtes Gebiet mit viel Schilf und einer sehr dicht bewachsenen Umgebung ist auch die Fläche am Frohnhauser Weg, wo die Emschergenossenschaft ihr neues Regenrückhaltebecken bauen wollte. Die Wasserralle gilt als sehr scheu, weswegen sie auch selten gesichtet wird. Leicht zu identifizieren ist jedoch ihr Ruf, das dem Quieken eines Ferkels gleicht.

So ist auch die Wasserralle vom Borbecker Mühlenbach bislang nicht gesehen, sondern nur gehört worden. Der Emschergenossenschaft hat dies jedoch gereicht, da im Zuge des ökologischen Umbaus des Emscher-Systems die Artenvielfalt erhalten werden soll. In solchen Fällen muss ein sogenanntes Ersatzhabitat geschaffen werden. In den vergangenen Monaten hat die Emschergenossenschaft ein solches gesucht und eine geeignete Stelle gefunden: Es handelt sich um eine vernässte Fläche etwas weiter westlich, die nun entsprechend hergerichtet wird, damit sie attraktiver für die Wasserralle wird.

Der Borbecker Mühlenbach führt in der Ecke noch Abwasser. Foto: Ilias Abawi/Emschergenossenschaft

Dazu wird der Boden in der Fläche ausgehoben und seitlich abgelagert, so dass sich in der Mitte Wasser sammeln kann – es entsteht eine Art Talaue, wie sie die Wasserralle in der Regel liebt. Zu hoffen bleibt nur noch, dass der Vogel dann auch tatsächlich „umzieht“ – denn das muss er von alleine tun. In der Folgezeit werden weitere Monitorings durchgeführt, um die Existenz der Ralle am neuen Standort nachzuweisen.

Die Emschergenossenschaft wird über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Versprochen!

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