Das neue Hochwasserrückhaltebecken
In Dortmund-Mengede baut die Emschergenossenschaft an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel die größte Stauanlage in der Emscherregion. Im Sommer 2011 wurde auf einer Fläche von rund 33 Hektar mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Mengede begonnen. Umgerechnet entspricht dies ungefähr der Größe von 46 Fußballfeldern – oder der doppelten Größe des Phoenix Sees in Dortmund-Hörde. Im Gegensatz zum Phoenix See wird das HRB jedoch nur in seltenen Fällen vollständig unter Wasser stehen. Denn nur bei großen Hochwassern, wenn die Emscher schon in Dortmund mehr als 70 Kubikmeter pro Sekunde Wasser führt, staut das HRB zurück und füllt sich allmählich mit Wasser – zum Schutz sämtlicher unterhalb liegender Städte wie Herne, Gelsenkirchen, Essen, Oberhausen und Dinslaken.
Zur Sicherung des Hochwasserschutzes hat die EMSCHERGENOSSENSCHAFT vor Ort neben den insgesamt drei Rückhaltebecken selbst, auch ein sogenanntes Drosselbauwerk errichtet. Dieses funktioniert wie eine Talsperre: Im Hochwasserfall kann die durch das Becken fließende Emscher über das Drosselbauwerk zurückgestaut und damit praktisch „angehalten“ werden.
Die drei separaten Becken haben jeweils eine Tiefe von etwa zwischen fünf und sechs Metern und fassen im aktuellen Zustand zusammen 0,9 Millionen Kubikmeter.
Wenn die EMSCHERGENOSSENSCHAFT den neuen unterirdischen Abwasserkanal Emscher fertiggestellt und das oberirdische Emscher-Gewässer vom Abwasser befreit hat, werden die trennenden Dämme innerhalb der Becken entfernt. Die abwasserfreie und ökologisch verbesserte Emscher wird sich dann wie ein blaues Band durch das riesige Rückhaltebecken schlängeln. Noch erreicht das HRB Mengede ein Rückhaltevolumen von etwa 0,9 Mio. Kubikmetern. Der geplante Endzustand liegt bei einem Volumen von etwa 1,1 Mio. Kubikmetern. – ungefähr so viel wie der Inhalt von sieben Millionen Badewannen.
Hochwasserrückhaltebecken stellen nicht nur den Hochwasserschutz sicher, sondern schaffen auch die Voraussetzung für das Entstehen einzigartiger Naturräume. Den größten Teil der Zeit werden hier grüne Täler mit einer sehr feuchten Sohle zu sehen ein. Schon heute ist zu beobachten, dass am und um das HRB Mengede eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren ein neues Zuhause gefunden hat.
Foto: Emschergenossenschaft / 2013 Luftbild Hans Blossey