Vom schwarzen Strich zum offenen Bach

Vom schwarzen Strich zum offenen Bach

Dattelner Mühlenbach mündet bald wieder naturnah in die Lippe

Wie ein dünner schwarzer Strich nagt sich der Dattelner Mühlenbach seinen Weg Richtung Lippe – das Foto von Googlemaps ist definitiv schon älter, stelle ich fest, als ich auf der Baustelle stehe. Direkt neben unserer Kläranlage an der Straße „Zum Ringofen“ haben wir den Mündungsbereich des Bachs im Rahmen des Lippeprogramms ökologisch verbessert. Viel heller Sand, naturnahe Optik – ich kann mir schon jetzt vorstellen, wie sich die Natur in den nächsten Monaten diesen Bereich zurückerobert.

Naturfern und tief eingegraben: Alte Ansicht des Dattelner Mühlenbachs. Foto: Googlemaps

Naturfern und tief eingegraben: Alte Ansicht des Dattelner Mühlenbachs. Foto: Googlemaps

Im März 2018 hat die Maßnahme hier begonnen, die ökologische Verbesserung soll voraussichtlich im Oktober 2018 abgeschlossen sein. Schmutzwasser kommt bereits jetzt direkt an der Kläranlage an und wird nach der Reinigung über einen neuen Auslauf in die Lippe geleitet. Das saubere Oberflächenwasser nimmt in Kürze (ab September 2019, wenn der Mühlenbach abwasserfrei ist) den direkten Weg Richtung Lippe – ohne Umweg durch die Kläranlage. 50.000 Kubikmeter Erdmassen haben wir hier bewegt. Dazu gehörten auch ein paar „Schätze“ wie Betonbruch oder belastete Böden, die noch aus Zeiten der Industrialisierung stammen. Sie sind bereits fachgerecht entsorgt.

Links Kläranlage, rechts Dattelner Mühlenbach. Nach der Entflechtung folgt jetzt die ökologische Verbesserung. Foto: EGLV / Vermessung

Links Kläranlage, rechts Dattelner Mühlenbach. Nach der Entflechtung folgt jetzt die ökologische Verbesserung. Foto: EGLV / Vermessung

Der Natur ihren Lauf lassen
Für die Uferentfesselung haben sich die Fachleute an der ursprüngliche Lippe orientiert: ein kurvenreicher Flachwasserfluss mit zahlreichen Sandbänken. Für die Nachgestaltung senkten sie darum die Böschung der Lippe ab und legten einen Auen-Bereich an. Den Rest übernimmt jetzt die Natur: Die neuen Böschungen sind nämlich nicht gesichert und können sich durch natürliche Erosion umgestalten.

Naturnahe Gestaltung des Mündungsbereiches. Foto: EGLV / Vermessung

Naturnahe Gestaltung des Mündungsbereiches. Foto: EGLV / Vermessung

Während ich (bei herrlichem Sonnenschein) am Lippeufer stehe und Richtung „Zur Rauschenburg“ schaue, fühlt es sich fast wie Urlaub an. Hier im Liegestuhl am Wasser sitzen und den Schwänen zuschauen, die auf einer Sandzunge auf eine Insel in der Flussmitte staksen – das wäre es jetzt. Doch noch sind ein paar Meter Böschung „landeinwärts“ zu gestalten – unsere Flussmangerinnen und -Manager  halten sich ran.

 

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