Emscher und Lippe im Fokus der Medien!

Emscher und Lippe im Fokus der Medien!

Die FAZ widmete dem Emscher-Umbau jüngst eine Seite, in der Lippe soll es einen Lachs geben…

faz

Nicht von schlechten Eltern: Die FAZ berichtet blatthoch über Emschergenossenschaft und Emscher-Umbau. Foto: Ilias Abawi

Große Augen machte ich jüngst bei der morgendlichen Lektüre der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Nahezu eine ganze Seite widmete die FAZ dem Emscher-Umbau, unserem Großprojekt. Der Reporter Reiner Burger hatte dazu einen ganzen Tag mit Kollegen der Emschergenossenschaft verbracht und unter anderem eine Kanalbaustelle und den BernePark in Bottrop besucht. Der Bericht konnte sich wahrlich sehen und lesen lassen…:-)

Kein Lachs in der Lippe!
Für Überraschung sorgte derweil ein Bericht der Nachrichtenagentur dpa über die neue Lippemündung in Wesel. Angeblich soll es dort mittlerweile auch wieder Lachse geben. Nun ja, schön wär’s – ist aber (noch) nicht so…:-(

Leider können wir den „Lachsbefund“ nicht bestätigen!

Doch auch die anderen Fische brauchen sich nicht zu verstecken: Zander, Barbe und Flussbarsche sind nur einige der insgesamt 27 Fisch-Arten, die bis jetzt bei den Monitorings erkannt wurden.

Die neugestaltete Lippemündung in den Rhein bei Wesel ist im Frühjahr 2014 offiziell eingeweiht worden. Seitdem lässt der Lippeverband in regelmäßigen Abständen die Flora und Fauna in der noch jungen Auenlandschaft untersuchen. Die Ergebnisse dieser sogenannten Monitorings sind äußerst zufriedenstellend.

Ihren Weg nach Wesel haben sogar Grundeln aus dem Schwarzmeer-Raum gefunden, die sonst nicht zu den üblichen heimischen Bewohnern der Lippe-Gewässer gehören.

In Wesel: das neue Auengebiet der renaturierten Lippe-Mündung. Fotos: Rupert Oberhäuser

Der aktuelle, sehr gute Zustand der Lippemündung ist dabei nur eine Momentaufnahme. Die Flora und Fauna in diesem Areal wird sich in den kommenden Jahren noch stark weiterentwickeln – und verändern. Knapp eineinhalb Jahre nach der Verlegung der Mündung der Lippe spricht der Lippeverband daher noch von einer Findungs- und Veränderungsphase der Auenlandschaft.

Naturgebiet soll geschützt bleiben
Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, dass das neue Naturgebiet auch geschützt bleibt, denn häufiger haben nun schon ungebetene Besucher die neue Lippemündung für ihre Zwecke entdeckt – und damit sind nicht die Schwarzmeer-Grundeln gemeint, sondern heimische Zweibeiner mit ihren Vierbeinern.

Spaziergänger mit ihren Hunden verkennen, dass der Lippemündungsraum bereits seit dem Jahr 2009 größtenteils als Naturschutzgebiet festgesetzt ist und überdies unmittelbar an das europäische Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“ grenzt. Lagern und Campen am neuen Lippeufer und Hunde unangeleint laufen zu lassen ist somit ebenso untersagt wie das Betreten der Flächen abseits der Wege. Und Wege sind in der eigentlichen Aue auch gar nicht vorhanden, ganz mit Absicht.

Der Lippemündungsraum soll und muss den erheblichen Eingriff in den Naturhaushalt ausgleichen, der mit der Lippeverlegung und der Trassierung der Südumgehung verbunden war und ist. Zugleich bietet sich hier eine wunderbare und einmalige Gelegenheit für Wissenschaftler und Mitarbeiter der zuständigen Behörden, hautnah erleben und aufzeichnen zu können, wie die Besiedlung einer neugeschaffenen Aue durch die Pflanzen- und die Tierwelt erfolgt.

Freilandlabor mit 142 Hektar
Bereits seit 2006 werden in diesem 142 Hektar großen „Freilandlabor“ die Brutvögel erfasst, seit 2012 gehören auch die rastenden Wasservögel und die Wintergäste wie auch die Flora und Vegetation zum Untersuchungsprogramm. Auf die weiteren Entwicklungen darf man gespannt sein, zumal jedes Hochwasser die neue Lippeaue dynamisch umgestalten sowie für die Ansiedlung der einen und das Verschwinden anderer Tier- und Pflanzenarten sorgen wird. So erwartet der Lippeverband unter anderem die Ansiedlung von Röhrichten, Seggenrieder, schmalblättrigen Weiden und Pappeln.