Weltwasser-Woche, Teil 5: Grüne Oase im Klärbezirk
Wohnen neben der Kläranlage – Geruchsinferno oder Gartenparadies…?
Wir haben ein neues Zuhause gefunden! Eine toll aufgeteilte Betriebswohnung der Emschergenossenschaft in Dinslaken. Ländliche Lage, mit Terrasse und Gartenanteil. Ich schwärme im Büro schon von langen Sommerabenden und endlosen Grillsessions im heimischen Grün. Jedoch – der erhoffte Beifall hält sich in Grenzen. „Was? Wo zieht ihr hin? Hinter das Klärwerk Emschermündung?! Na, das werdet ihr noch bereuen. Da stinkt es ordentlich!“, prophezeit Kollege Abawi mit gerümpfter Nase.
Meine Vorfreude ist futsch. Ob da wohl was dran ist…? Als wir die Wohnung im Januar besichtigt haben, war die Luft klar und frisch. Jetzt ist es Frühling, und wir stecken mitten im Umzug. Noch immer hallen die warnenden Worte in meinem Hinterkopf…In jedem Winkel des Gartens halte ich die Nase in die Höhe – negativ. Nur hinten am Zaun, der direkt ans Betriebsgelände grenzt, erschnuppere ich einen Hauch von Abwasseraroma. Oder bilde ich mir das jetzt schon ein? „Hier riecht nix. Auf jeden Fall nehmen wir das nicht mehr wahr“, so lautet der schwache Trost unseres Nachbarn. Und der muss es wissen – immerhin arbeitete er nicht nur lange Jahre auf der Anlage, sondern wohnt auch schon ewig dort.
Im Nachgang stellte sich übrigens heraus, dass Abawi mich ordentlich auf die Schippe genommen hat. Nichtsdestotrotz – uns ist klar, dass wir uns vor allem im Sommer sicher auf ein paar Tage mit besonderem Luftduft einstellen müssen. Aber den Preis zahlen wir gerne für unsere kleine Idylle und den Grillplatz de luxe!