Tiere an Emscher und Lippe – Teil 4: Am liebsten frisst er Holunder
Insgesamt 52 verschiedene Falter sind beim GEO-Tag der Artenvielfalt am 18. Juni in der Lippeaue bei Wesel gefunden worden. Da die Tiere bei Dunkelheit von Lichtquellen angelockt werden, kann man sie nachts auch besten fangen: So war zum Beispiel Dieter Schneider, Experte für diese Spezies und einer von rund 60 Forschern beim Weseler Geo-Tag, bis 2 Uhr nachts unterwegs, um Falter zu fangen.
Die Fangmethode ist auch interessant. Durch eine Glühbirne angelockt, welche den Mondschein imitiert, landen die Falter an einem aufgehängten Bettlaken, wo sie mit einer präparierten und umgebauten Zigarettenschachtel „abgesammelt“ werden. Nachdem die Tiere lebend bestimmt wurden, ließen die Forscher sie wieder fliegen. Dieter Schneider ist übrigens Nichtraucher, aber die Zigarettenschachteln haben sich als besonders praktisch für diesen Zweck erwiesen.
U. a. wurde dabei gefunden der “Nachtschwalbenschwanz” (Ourapteryx sambucaria), er ist ein häufiger Besucher künstlicher Lichtquellen, lässt sich also gerne „hinters Licht führen“. Die Raupen des Falters ernähren sich u.a. gerne von Holunderblättern, deshalb wird der Falter auch Holunderspanner genannt. Die Raupe lebt 2-3 Wochen, bevor sie einen Kokon baut. Von Juni bis August kann man diesen schönen Nachtfalter beobachten.
Der Falter heißt und trägt die deutschen Namen “Nachtschwalbenschwanz” oder ”Holunderspanner”. Die attraktive Art ist generell nicht selten und kommt entsprechend der Verbreitung ihrer Raupenpflanzen (u.a. Holunder, Flieder, Johannisbeeren) bis in den Siedlungsbereich vor, wo sie besonders im Monat Juni an künstlichen Lichtquellen beobachtet werden kann.