Warum Arzneien nichts im Wasser zu suchen haben!
Im Elisabeth-Krankenhaus Recklinghausen haben wir über den richtigen Umgang mit Medikamentenresten aufgeklärt.
„Medikamente im Wasser“- ein Thema, das uns bei Emschergenossenschaft und Lippeverband seit langem beschäftigt und für das wir gerne ein Bewusstsein in der Gesellschaft schaffen möchten. Aus diesem Grund veranstalteten wir am vergangenen Mittwoch (17.02.) in Zusammenarbeit mit dem Elisabeth-Krankenhaus Recklinghausen einen Umwelttag zum Thema „Medikamentenreste im Abwasser“, um Patienten, Ärzte, Krankenhausangestellte und Apotheker dafür zu sensibilisieren. Denn: Medikamente sollen gar nicht erst unnötig ins Wasser gelangen. Genau das ist unser Ziel!
Von 10 bis 18 Uhr hatten Besucher und Krankenhausmitarbeiter sowie externe Ärzte und Apotheker die Gelegenheit, sich im Elisabeth-Krankenhaus über die richtige Entsorgung von Altmedikamenten beraten zu lassen. Tatsächlich gab es auch direkt die Möglichkeit, abgelaufene Arzneimittel dort abzugeben.
Mit einem Vortrag zu „Medikamentenresten im Wasserkreislauf“ erklärte unser Kollege Dr. Issa Nafo aus der Abteilung „Strategisches Flussgebietsmanagement“ noch einmal ganz genau, wie die Medikamente überhaupt in den Wasserkreislauf gelangen. Deutlich wurde dabei: Der gesamte (!) Weg der Medikamente muss betrachtet werden – von der Produktion über den Verkauf und die Verwendung bis hin zu der Entsorgung. Denn vor allem die Entsorgung geschieht leider oft fehlerhaft.
Die Folgen: Medikamentenreste im Abwasser, die dort nichts zu suchen haben. Daraus ergibt sich ein gravierendes Problem für die Umwelt, konnten doch negative Auswirkungen für die Tierwelt im Wasser inzwischen tatsächlich nachgewiesen werden. Wirkungen auf den Menschen sind bisher noch nicht nachweisbar, aber auch nicht ganz auszuschließen.
Das Problem ist, dass auch weitergehende Abwasserreinigungstechniken keine vollständige Elimination der Spurenstoffe leisten können. Ganz abgesehen davon, dass eine solche Leistung die Kosten der Abwasserreinigung um bis zu 20 Prozent und den Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent erhöhen würde.
Eintrag ins Wasser muss verhindert werden
Deswegen gehen wir nun mit einem ganz anderen, vorausschauenden Ansatz an das Thema heran: Medikamente sollen gar nicht erst ins Abwasser gelangen!
Die zentralen Begriffe hierbei sind: Aufklärung und Sensibilisierung. „Das Bewusstsein für dieses Thema ist in der Gesellschaft aktuell noch nicht vorhanden“, erklärt unser Kollege Joachim Krause, Leiter des Kundenmanagements bei Emschergenossenschaft und Lippeverband.
Das soll nun aber anders werden: Dass das möglich ist, beweist das Projekt „Den Spurenstoffen auf der Spur“, das wir in Dülmen durchgeführt haben. Krankenhäuser, Ärzte, Schulen und die Bürger sind dort miteinbezogen und an das Thema herangeführt worden. Und das mit einer wirklich positiven Resonanz. „Das Projekt ist dort zwar zu Ende, aber das Thema bleibt dort im Gespräch. Umfragen zeigen, dass das Thema die Adressaten erreicht hat“, berichtete Dr. Nafo während seines Vortrags, der vor allem von internem Krankenhauspersonal besucht worden ist.
Medizinisches Personal nimmt Schlüsselposition ein
Und genau diejenigen, Ärzte, Krankenhausmitarbeiter und Apotheker, sind laut Issa Nafo auch die Schlüsselakteure bei diesem Thema. Sie seien nah am Patienten und würden bei der Auseinandersetzung mit dem Umgang mit Medikamenten ernst genommen werden.
Sie haben die Aufgabe, den Patienten darüber aufzuklären, dass Medikamente richtig entsorgt werden müssen. Dazu müssen sie jedoch selbst informiert werden. Nachdem Issa Nafo nach seinem Vortrag die Fragen der Anwesenden beantwortet hat, äußert er eine Bitte: „Verbreiten Sie die Botschaft gerne unter Kollegen und Freunden!“
Der Umwelttag im Elisabeth-Krankenhaus Recklinghausen war ein weiterer erfolgreicher Schritt, um unser Ziel zu erreichen: die Öffentlichkeit aufmerksam machen und für das Thema zu sensibilisieren.