Emscher-Schwerpunkt Oberhausen

Emscher-Schwerpunkt Oberhausen

Viel los momentan in Holten und Biefang…

Im Rahmen unseres Generationenprojektes Emscher-Umbau bildet der Bereich Oberhausen, hier mit seinen beiden Stadtteilen Biefang und Holten, zurzeit einen größeren Schwerpunkt. Dort entsteht nicht nur – in der mutmaßlich tiefsten, größten und spektakulärsten Baustelle – unser neues Pumpwerk Oberhausen, sondern im Holtener Bruch auch eine neue Auenlandschaft für die künftig abwasserfreie und renaturierte Emscher. Damit die Emscher vom Schmutz befreit werden kann, benötigen wir jedoch den neuen unterirdischen Abwasserkanal Emscher. Dessen letzte Meter werden zurzeit ebenfalls in Oberhausen verlegt…!

Einen Animationsfilm über den Emscher-Umbau in Oberhausen gibt es ganz aktuell auf unserem Facebook-Account!

Im Zuge der Arbeiten erreichen uns speziell zu Oberhausen immer wieder viele Anfragen: Wieso muss überhaupt ein Pumpwerk gebaut werden? Wieso wird die Emscher in dem Bereich verlegt?? Und wieso sind die Kanalrohre in Oberhausen eckig und nicht rund…???

Hier wollen wir die Fragen beantworten:

1) Wieso überhaupt Pumpwerke?
Nun: Der Abwasserkanal Emscher beginnt in Dortmund in einer Tiefenlage von ca. acht Metern unter der Geländeoberkante und sinkt mit einem stetigen Gefälle von 1,50 Metern je Kilometer bis zu 40 Meter tief in die Erde ab. Es war unumgänglich, Pumpwerke zwischenzuschalten, die das Abwasser wieder aufwärts befördern. Ohne sie hätte der Kanal bei Dinslaken eine Tiefe von rund 80 Metern erreicht… Es entstehen insgesamt drei Pumpwerke: in Gelsenkirchen, Bottrop (beide bereits fertig) und aktuell in Oberhausen (wird 2020 fertig). Weitere Infos und Fotos gibt es hier.

Die Grafik zeigt den Verlauf des Kanals sowie seine zeitweise Tiefenlage - und damit die Bedeutung der Pumpwerke! Quelle: EGLV

Die Grafik zeigt den Verlauf des Kanals sowie seine zeitweise Tiefenlage – und damit die Bedeutung der Pumpwerke! Quelle: EGLV

2) Wieso wird die Emscher in Oberhausen verlegt?

Eine klassische Renaturierung, d.h. die Wiederherstellung des ursprünglichen Gewässerverlaufs, ist kaum möglich. Die Region hat sich seit Gründung der Emschergenossenschaft im Jahr 1899 massiv verändert. Sie ist gewachsen, die Wohnbebauung und das Gewerbe sind dicht an die Emscher gezogen. Um der Emscher dennoch punktuell mehr Freiraum zur Entwicklung zu bieten, entstehen eine ganze Reihe von sogenannten ökologischen Schwerpunkten – unter anderem eben in Oberhausen. Im Holtener Bruch werden wir in den kommenden Jahren insgesamt rund 1,5 Millionen Kubikmeter an Boden ausheben. Den bisherigen Süddeich der Emscher werden wir in dem Bereich entfernen, der neue Deich führt weit um den Holtener Bruch herum. In der neu dazugewonnenen Fläche werden wir die in wenigen Jahren vom Abwasser befreite Emscher wieder mäandern lassen.

Auf diesem Foto sieht man sowohl die künftige Auenfläche sowie die Trasse des eckigen Kanals. Foto: Markus Greulich/EGLV

Auf diesem Foto sieht man sowohl die künftige Auenfläche sowie die Trasse des eckigen Kanals. Foto: Markus Greulich/EGLV

Vom Emscher-Umbau werden übrigens nicht nur Flora und Fauna profitieren, auch für den Menschen bietet das Generationenprojekt einen Mehrwert. Die neue Emscher-Aue wird die Lebens- und Aufenthaltsqualität deutlich verbessern. Es entsteht ein neues Freizeitareal, das es in einigen Jahren zu entdecken gilt: Auf dem Deich werden wir einen Fuß- und Radweg bauen, von dem aus man einen wunderbar idyllischen Blick auf die renaturierte Emscher genießen darf. An die einstige „Köttelbecke“ wird dann nichts mehr erinnern!

Das eckige Doppelkastenprofil spart Platz... Foto: Markus Greulich/EGLV

Das eckige Doppelkastenprofil spart Platz… Foto: Markus Greulich/EGLV

3) Wieso eckige Kanalrohre?
Tausende Rohre haben wir seit 2011 zwischen Dortmund und Oberhausen für den Bau des Abwasserkanals Emscher (AKE) verlegt. Die Innendurchmesser reichten von 1,60 bis 2,80 Meter, und eines hatten sie alle gemeinsam – sie waren rund! An der westlichen Emscher dagegen ist momentan alles etwas anders: Ganz aktuell in Dinslaken und im späteren Bauverlauf in Oberhausen-Holten verlegen wir sogenannte Kastenprofile – d.h., die Kanalrohre sind rechteckig (Innenmaße: 2,45 m Höhe; 2,25 m Breite)! Wieso? Ganz einfach: aus simplen Platzgründen! Ein Kastenprofil nimmt weniger Platz ein als zwei runde Kanalrohre, die einen bestimmten Mindestabstand zueinander einhalten müssen. Und da uns auf der Strecke zwischen dem Pumpwerk Oberhausen (im Holtener Bruch) und dem Klärwerk Emschermündung in Dinslaken der Platz fehlt, haben wir uns für das Kastenprofil entschieden.

 

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