Paddeln auf der Lippe – ein Überblick
Wer auf der Lippe paddeln will, muss sich an die jeweils geltenden Befahrungsregelungen halten, die je nach Abschnitt unterschiedlich sind. Hier ein erster Überblick:
Die Lippe erfreut sich als Freizeitfluss für Wasserwanderungen mit Kanu und Kajak großer Beliebtheit. Auf der anderen Seite entwickelt sich die Lippe immer mehr zu einem wertvollen Naturraum. Logischerweise muss es zwischen den beiden Nutzungen Kompromisse geben.
Grundsätzlich gilt: Auf Abschnitten im Bereich eines Landschaftsplans ist der Fluss, vor allem aber seine Uferbereiche, besonders geschützt. Daher gelten dort in der Regel Uferbetretungsverbote, d. h. sowohl das Anlegen als auch das Ein- und Aussetzen von Booten ist nur an den dafür zugelassenen Stellen erlaubt.
Solche Naturschutz- bzw. FFH-Gebiete sind unter anderem der Osten (Stadtgrenze bis Schloss Heessen) und der Westen von Hamm (ab Straßenbrücke Herringen-Bockum), daran anschließend gibt es im Kreis Unna die Abschnitte Werne-Bergkamen, Lünen und Selm. Auch im Kreis Recklinghausen gibt es Naturschutzgebiete, im Kreis Wesel folgt schließlich die Lippeaue Hünxe-Schermbeck, die bis zur Autobahn A 3 reicht. Auf den letzten zwei Kilometern vor dem Rhein wurde die Lippe in eine neue Mündungsaue südlich von Wesel verlegt (ebenfalls Naturschutzgebiet).
Eine Besonderheit gibt es im Kreis Unna: Hier dürfen von Anfang April bis Mitte Oktober pro Tag nur 15 Boote auf der Lippe fahren. Damit dieses Kontingent nicht überschritten wird, muss für jeden Kanuten vorher auf einer Internetseite des Kanuverbandes Nordrhein-Westfalen eine Anmeldung erfolgen, aus der auch ersichtlich ist, ob noch ausreichend „Plätze“ frei sind. Auch die Ein- und Ausstiegsstellen sind hier aufgelistet. In der übrigen Zeit ist der gesamte Lippeabschnitt für Paddler gesperrt.
Zwei Kilometer weiter – am Ende der Aue kurz vor dem Rhein – folgt eine Sohlgleite, die bei höheren Wasserständen überströmt ist. Auch hier kann links umgetragen werden. Vor dem Rhein gibt es keine Ausstiegsmöglichkeit. Die Alternative zur Durchfahrung der neuen Lippeaue ist deshalb, den Fluss schon vor der Aue am ehemaligen Schulungsheim des Kanuverbandes in Fusternberg zu verlassen.
Vor einer Paddeltour lohnt es, die aktuellen Pegelstände abzufragen – auf der Internetseite www.eglv.de/wasserportal/aktuelles/wetterpegelstaende/