Perle im Ruhrpott?!

Perle im Ruhrpott?!

Mit dem Rad durch das Emscher-Lippe-Land

Die blühenden Wild- und Kulturpflanzen vor dem Hof Emschermündung sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Foto: Klaus Baumers/EGLV

Die blühenden Wild- und Kulturpflanzen vor dem Hof Emschermündung sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Foto: Klaus Baumers/EGLV

Wer an die Emscher denkt, stellt sich meistens die stinkende „Köttelbecke“ vor, wie wir hier im Ruhrgebiet sagen. Ich muss ehrlich sein, vor meinem Praktikum bei Emschergenossenschaft und Lippeverband dachte ich ähnlich und das, obwohl mir die Region sehr vertraut ist: Ich bin ein Kind des Ruhrpotts, aufgewachsen „anne Emscher“ im Bottroper Süden – mitten im Emscher-Umbau, mitten im Wandel: Das Ruhrgebiet wird längst nicht mehr nur durch Kohle und Stahl geprägt, sondern durch verschiedenste Formen der Hochtechnologie. Unsere Region ist ein Motor des Fortschritts und des Wandels!

70 Kilometer durch’s Ruhrgebiet - Nils Beyer an der Emschermündung in Dinslaken. Foto: privat

70 Kilometer durch’s Ruhrgebiet – Nils Beyer an der Emschermündung in Dinslaken. Foto: privat

Ein Mammutprojekt
5,3 Milliarden Euro werden in den gesamten Emscher-Umbau investiert – das größte Infrastrukturprogramm in ganz Europa! Und plötzlich durfte ich für kurze Zeit ein Teil des Projekts sein. Von Dortmund bis zur Emschermündung habe ich das Emschergebiet erkundet: 70 Kilometer quer durchs Ruhrgebiet war meine längste Tour – natürlich umweltbewusst mit dem Fahrrad auf den Radwegen der Emschergenossenschaft.

Entlang des Berneparks in Bottrop, der Pumpwerkbaustelle in Oberhausen-Holten, dem Hof Emschermündung in Dinslaken und vielen weiteren Punkten im Emscher und Lippegebiet kann man den Wandel des Ruhrgebiets so hautnah miterleben. Dabei prägt gerade der Emscher-Umbau das Bild entlang der Wege: Wo einst Arbeiter auf Industrieanlagen malochten, existieren heute blühende (Fluss-)Landschaften oder es entstehen Weinberge und das mitten im Ruhrgebiet. Bei der Einweihung unsers zweiten Mitmach-Weinbergs in Dortmund war ich natürlich mit dabei.

„Rheinküste“ in Duisburg Walsum Foto: privat

„Rheinküste“ in Duisburg-Walsum Foto: privat

Große Erfolge beginnen im Kleinen
Jeder Hammerschlag, jeder Baggeraushub, jedes geschriebene Wort – alles sorgt dafür, dass sich das Ruhrgebiet zur Metropole-Ruhr entwickelt. Das Leben am Fluss wird lebenswerter – für Mensch und Tier. Der Strukturwandel ist längst nicht mehr nur eine hohle Phrase, sondern wurde mit Leben gefüllt.

Ein Blick in die Zukunft
Im Rahmen einer Fachexkursion lernte ich auch das Lippegebiet näher kennen: Mit dem Rad erkundete ich die Seseke – so könnte die Emscher einmal aussehen. Denn auch die Seseke ist ein ehemaliger Abwasserfluss, der bereits renaturiert wurde. Quappe, Döbel, Schmerlen, Stichlinge und Bitterling sind in der Seseke wieder heimisch. Interessant ist das Auftreten des Bitterlings, da sich dieser Fisch nur mit einer Muschelart fortpflanzen kann, die bislang noch nicht in der Seseke gefunden wurde. Die Forschungsarbeit an den Flüssen bleibt spannend!

Vortrag an der Seseke. Eine sichtbare Verbesserung der Wasserqualität. Foto: Elena Burges/EGLV

Vortrag an der Seseke. Eine sichtbare Verbesserung der Wasserqualität. Foto: Elena Burges/EGLV

Ich bin dankbar, dass ich ein Teil des Teams und der Prozesse sein durfte. Mal sehen, wie sich das Ruhrgebiet in den nächsten Jahren so entwickeln wird.

Kommentare

  • Heribert Exter

    Leider wirkt der Bericht abgehackt und nicht sehr tiefgründig recherchiert. Der Strukturwandel ist, wie der Autor richtigerweise beschreibt, keine hohle Phrase mehr, jedoch sein Bericht.
    Interessante Ansätze, aber leider zu wenig draus gemacht und leider einer der schwächeren Beiträge dieses Blogs.
    Trotzdem wieder interessant, mehr über unsere Heimat kennen zu lernen.

  • Joachim Danzig

    Leider werden in Oberhausen-Buschhausen Radwanderer, die den Emscherweg befahren, in die Irre geleitet. Der offizielle Weg ist gesperrt, die Umleitungsbeschilderung ist vor fast zwei Wochen gestohlen worden. Das für die Beschilderung zuständige Baustellenmangement der Stadt Oberhausen ist offensichtlich nicht willens, die Beschilderung wieder einzurichten, denn die zuständigen Mitarbeiter wurden direkt nach dem Diebstahl informiert und bislang ist nichts geschehen. Ich bin häufiger vor Ort und treffe immer wieder Radfahrer, die nach dem Weg suchen. Dies ist leider keine Werbung für das Engagement der Emschergenossenschaft im Radwegebau oder auch das Ruhrgebiet als Radregion.

    • Ilias Abawi

      Gegen Schilder-Klau sind wir leider nicht gefeit… Wir werden es an unser Radwegemanagement weiterleiten! Vielen Dank daher in jedem Fall für den Hinweis!

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